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I. Herz.

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758<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Indem wir uns jetzt zu der Biologie der Geschwülste wenden,<br />

können wir von einer Hauptseite, nämlich von den Leistungen derselben<br />

ganz absehen. Denn wir kennen bei den Geschwülsten, als<br />

atypischen Bildungen, Nichts von irgend welchen Leistungen, wie sie<br />

sonst für alle Organe des thierischen Körpers charakteristisch sind.<br />

Die Muskelfasern der Myome sind, gleichviel ob glatte oder quergestreifte,<br />

ganz gewiss erregbar, aber sie werden, schon wegen des<br />

Fehlens der nöthigen Nerven, in der Regel nicht erregt, und wenn<br />

sie es würden, so vermögen sie keine Arbeit zu verrichten, wie andere<br />

Muskeln, weil die Angriffspunkte dafür fehlen. Die Adenome und<br />

Drüsenkrebse secerniren nicht, und zwar theils schon deshalb, weil<br />

sie nicht in der „typischen" Verbindung mit den Drüsenausführungsgängen<br />

stehen, hauptsächlich aber, weil auch sie der erforderlichen<br />

Innervation entbehren; und selbst für die echten Lymphome und<br />

Lymphosarcome ist es mehr als zweifelhaft, ob von ihnen noch wirkliche<br />

Lymphe producirt wird. Somit wendet sich das gesammte Interesse<br />

einer andern biologischen Seite zu, nämlich der Ermittelung<br />

der Gesetze, von denen das Wachsthum und die Ernährung der<br />

Geschwülste abhängt.<br />

Doch haben wir das AVichtigste aus diesem Kapitel in den bisherigen<br />

Erörterungen im Grunde schon vorweggenommen. Sie wissen<br />

ja nichts blos, dass es embryonale Keime sind, aus deren Entwicklung<br />

die Geschwülste hervorgehen, sondern wir haben auch festgestellt,<br />

dass es keiner andern positiven Bedingung bedarf, um die<br />

Keime zur Entwicklung zu bringen, als einer ausreichenden Blutzufuhr.<br />

Selbstverständlich nicht blos quantitativ, sondern auch qualitativ<br />

ausreichenden; ein Osteom kann trotz der schönsten Keime<br />

nicht entstehen, wenn dem Blute nicht die notwendigen Kalksalze<br />

zugeführt werden, und ebensowenig wird sich jemals ein Lipom entwickeln<br />

können, wenn nicht der Organismus einerseits die erforderlichen<br />

fettbildenden Substanzen in der Nahrung aufnimmt, andererseits<br />

aber sie in entsprechendem Maasse unverbrannt lässt. Weiter<br />

habe ich auch dafür Ihnen die frappantesten Beweise angeführt, dass<br />

eine länger anhaltende Steigerung der Blutzufuhr das Wachsthum von<br />

Geschwülsten erheblich zu beschleunigen und zu verstärken vermag.<br />

Die Zunahme der knorpeligen und knöchernen Geschwülste des Skeletts<br />

und der Dermoide in der Pubertät, ferner der Mamma- und Eierstocksgeschwülstc<br />

in der Schwangerschaft ist eine unendlich oft und wohlconstalirte<br />

Thatsache. Sehr viel seltener, aber immerhin sicher ist

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