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I. Herz.

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Oertlirhe Kreislaufsstörungen. 111<br />

Ringmuskelcontraction: '2. von Hinzutreten neuer abnormer<br />

Widerstände. Erst eres ist die Folge von Einwirkung sehr niedriger<br />

Temperatur: in einem Körpertheil, der sehr intensiver Kälte ausgesetzt<br />

ist, verengern sich die Arterien sehr beträchtlich schon lange vor der<br />

Temperatur, die das Blut gefrieren macht. Ein weiteres Mittel, die<br />

Arterien eines Körpertheils zu starker Verengerung zu bringen, ist<br />

Reizung ihrer Vasomotoren. Wenn Sie den Halssympathicus eines<br />

Kaninchens in den Kreis eines einigermassen starken Inductionsstroms<br />

bringen, verengern sich sofort die Ohrgefässc, und ebenso die des<br />

Darms bei Reizung des Splanchnicus. Das spielt aber auch in der<br />

Pathologie eine Rolle. Denn es giebt vasomotorische Neurosen,<br />

d. h. krankhafte, anfallsweise auftretende Verengerungen der Arterien<br />

in einem Körpertheil, so an den Händen, an einer Kopfhälfte etc.<br />

beobachtet; ferner werden nicht selten Neuralgien von spastischer<br />

Verengerung der Arterien in dem Nervengebiet begleitet; auch die<br />

beim Fieberfrost statthabende Contraction der kleinen Arterien der<br />

Haut gehört hierher. Dann werden die Vasomotoren durch mancherlei<br />

Gifte, z. B. Opium, stark erregt. Endlich sieht man gelähmte Körper-<br />

theile sehr oft anämisch und kühl, was theils auf Mitbethciligung<br />

der Gefässnerven am krankhaften Processe zu beziehen ist, theils,<br />

wenigstens bei den Muskelarterien, darauf zurückzuführen ist, dass<br />

wegen Unthätigkeit immer nur wenig Blut in dieselben kommt, und<br />

sie deshalb allmählich dauernd enger w r erden.<br />

Neue abnorme Widerstände können in den Arterien auftreten<br />

1. innen im Lumen selber, 2. von aussen. Als innere sind<br />

für einmal anzuführen krankhafte Processe in der Arterienwand, wie<br />

die schon früher erwähnten Sklerosen der Intima und Verkalkungen<br />

der Muskularis, durch die die Wand verdickt und damit das Lumen<br />

verkleinert, zugleich aber die Elastieität des Gefässrohrs verringert und<br />

die Ausdehnung desselben durch die Pulswelle wesentlich erschwert,<br />

selbst unmöglich gemacht wird; zu diesen Processen gehört auch die<br />

neuerdings, meiner Meinung nach freilich mit Unrecht als speeifisch<br />

syphilitisch angesprochene endoarteriitische Verdickung der Intima<br />

oder Arteriitis obliterans, wie sie C. Friedländer 1 heisst. Für's<br />

Zweite kommen hier in Betracht die Niederschläge von Blutgerinnseln<br />

auf die Venenwand des Gefässrohrs, die sogenannten wandständigen<br />

Thromben, die übrigens mit Vorliebe gerade an sklerotisch oder athe-<br />

romatös erkrankten Stellen der Arterien sich etabliren, so dass dann<br />

beide Momente sich zur Erhöhung des Widerstandes combiniren.

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