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I. Herz.

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18 Pathologie der Circulation.<br />

und der Gang, den wir einschlagen, ist ein naturgemäss vorgeschrie­<br />

bener. Das Verhalten der Circulation aber kann auch unter patho­<br />

logischen Bedingungen füglich nicht nach anderen Gesichtspunkten<br />

erörtert werden, als denen, die in der normalen Physiologie die<br />

leitenden sind. Wir werden demnach zu erörtern haben, in welcher<br />

Weise, mit welchem Druck, mit welcher Geschwindigkeit das Blut in<br />

den verschiedenen Theilen des Gefässsystems strömt, sowie ob und<br />

welche Veränderung es in seiner Beschaffenheit und Menge dabei er­<br />

leidet; es ist ferner wünschenswerth, hieran unmittelbar die Betrach­<br />

tung des Verhaltens der Transsudaten aus dem Blutstrom zu<br />

schliessen, die ja zu diesem in einem so directen und innigen Ab-<br />

hängigkeitsverhältniss steht, während die Erörterung des Einflusses<br />

der resp. Circulationsänderungen auf die Function der einzelnen Organe<br />

füglich bei der Pathologie dieser zur Sprache kommen wird. Auf<br />

einen Theil dessen aber, was unzweifelhaft hierhergehört und was<br />

auch in der normalen Kreislaufsphysiologie seine regelmässige Stelle<br />

findet, bitte ich trotzdem in meinen Darlegungen verzichten zu dürfen,<br />

das ist die eingehende Besprechung derjenigen Erscheinungen am<br />

Circulationsapparate, resp. ihrer Aenderungcn, welche zu einem inte-<br />

grirenden Theil der physikalischen Diagnostik ausgebildet worden sind.<br />

Ich denke dabei an die Lehre vom <strong>Herz</strong>stoss, von den <strong>Herz</strong>- und<br />

Gefässtönen und -Geräuschen und an die Pulslehre, Alles<br />

Gegenstände, in welche Sie in der Vorlesung über physikalische Unter­<br />

suchungsmethoden, sowie im klinischen Unterricht am Krankenbett<br />

viel besser und mit viel grösserem Nutzen eingeführt werden, als dies<br />

von mir geschehen könnte. Aber auch sonst bitte ich ihre Erwar­<br />

tungen nicht zu hoch spannen zu wollen. Die Pathologie kann sich<br />

heut zu Tage bei Weitem nicht mit der älteren Schwester, der Physio­<br />

logie des Kreislaufs messen. Wer z. B. in dieser gelernt hat, sich<br />

mit besonderer Liebe in die reizvollen Details der Innervation des<br />

<strong>Herz</strong>ens und der Gefässe zu vertiefen, der wird bitter enttäuscht sein<br />

wenn er nun auch in der Darstellung der Krankheiten des Circulaiions-<br />

apparats eine feinere Analyse gerade dieser Verhältnisse und ihres<br />

Einflusses zu finden erwartet. Nur die, so zu sagen, groben Störungen<br />

der Circulation vermögen wir gegenwärtig erst zu verstehen und dar­<br />

zulegen — Störungen, die freilich auch die wichtigsten und darum<br />

dem Arzte nächstliegenden sind.

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