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I. Herz.

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67-2<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Auch in Betreff der abnormen Färbungen, welche man ausser­<br />

ordentlich häufig unter allerlei pathologischen Verhältnissen im Körper<br />

trifft, können wir uns kurz fassen 20 . Denn den weitaus gewöhnlichsten<br />

und darum wichtigsten Modus, mittelst dessen sich Pigmente bilden,<br />

haben wir bereits bei der Geschichte der Blutungen (p. 391 f.) eingehend<br />

besprochen, und ich darf mich desshalb an dieser Stelle darauf beschränken,<br />

Sie daran zu erinnern, wie einerseits aus frei gewordenem<br />

Blutfarbstoff krystallinisches oder körniges Haematoidin entsteht,<br />

andererseits aber Zellen, welche rothe Blutkörperchen in sich aufgenommen<br />

haben, diese in sich zu Pigmentkörnern und -klumpen<br />

umbilden; in dritter Linie hatten wir auch die Möglichkeit zugestanden,<br />

dass rothe Blutkörperchen sich direct durch Schrumpfung in<br />

Pigmentkörner verwandeln können. In einer dieser Weisen oder durch<br />

Combination mehrerer entsteht nicht blos das Pigment aller apoplectischen<br />

Narben, sondern auch das des Corp.luteum, der braunen<br />

Lungeninduration, der haemorrhagischen Pachymeningitis,<br />

der Muskatnussleber, der Narben von Hautgeschwüren<br />

etc. Immer handelt es sich hier um die Pigmentbildung aus Blutkörperchen,<br />

die durch irgend ein Ereigniss ausserhalb der Blutbahn<br />

gelangt, d. h. extravasirt sind. Complicirter wird die Frage erst,<br />

wenn das Pigment innerhalb der Blutbahn getroffen wird, wie es<br />

zuweilen bei der braunen Induration der Lungen und regelmässig bei<br />

der sogenannten Melanaemie 21 nach schwerer Intermittens der Fall<br />

ist. Dass auch dies Pigment ein Verwandlungsproduct des Hämoglobins<br />

ist, wird aus seinem Eisengehalt 22 bewiesen und kann überhaupt<br />

nicht wohl in Frage kommen; strittig ist nur, ob es auch<br />

wirklich innerhalb der Gefässe entstanden ist. Für die braune Lungeninduration<br />

glaubt Orth 23 , dass das Pigment in solchen Capillaren<br />

sich gebildet habe, die ausser Circulation gerathen seien, und in denen<br />

deshalb das Blut stagnirt habe; betreffs der Melanämie stehen sich<br />

zwei Ansichten gegenüber. Nach der einen, von Virchow undFrerichs<br />

vertretenen, entsteht das Pigment in der Milz und Leber und<br />

gelangt erst von hier aus in den Blutstrora; nach der andern, die<br />

neuerdings von Arnstein 24 vertheidigt wird, sollen während des<br />

Fieberanfalls eine Anzahl rother Blutkörperchen innerhalb der ßlutbahn<br />

zu Grunde gehn und so zur Entstehung von körnigem Pigment<br />

Veranlassung geben, das dann theils mit den farblosen Blutkörperchen,<br />

theils direct an dieselben Orte abgelagert werde, an denen überhaupt<br />

corpusculäre Substanzen aus dem Blut deponirt werden, näm-

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