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I. Herz.

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ß4Ö Pathologie der Ernährung.<br />

liegt auf der Hand, dass eine derartige Untersuchung nur bei solchen<br />

Organen ein brauchbares Ergebniss erzielen kann, in welchen neben<br />

den verfetteten Elementen alles übrige Gewebe an Masse ganz in den<br />

Hintergrund tritt, und es besonders kein echtes Fettgewebe giebt, deshalb<br />

beispielsweise weder beim <strong>Herz</strong>en, noch beim Knorpel. Rechnen<br />

Sie dazu das Umständliche und Mühselige einer solchen Beweisführung,<br />

so werden Sie es gewiss vorziehen, im Einzelfall die Entscheidung<br />

lieber durch eine physiologische Analyse zu suchen, als durch eine<br />

chemische. Es gilt demnach die Thatsachen, welche die pathologischanatomische<br />

Erfahrung über abnormes Vorkommen von Fett im Körper<br />

ermittelt hat, von dem gewonnenen Standpunkt aus zu prüfen.<br />

Wenn unsere ganze Auffassung richtig ist, so muss sich für alles<br />

Fett in erster Linie die Ursache nachweisen lassen, weshalb es<br />

nicht verbrannt ist, in zweiter aber bedarf es der Feststellung,<br />

ob es sich um überschüssiges oder Mästungsfett, oder um fettige Atrophie<br />

handelt, resp. ob das Fett, soweit es nicht in den Reservoirs<br />

sich befindet, in einer Zelle von normalem oder verringertem<br />

Eiweissgehalt sitzt. Die letzte Ursache der Erhaltung oder Nichtverbrennung<br />

des Fettes ist unter allen Umständen, wie ich nicht<br />

erst zu wiederholen brauche, eine unzureichende Zufuhr von<br />

Sauerstoff. Nun wird die Intensität des Sauerstoffstroms unter<br />

physiologischen Verhältnissen lediglich durch die Grösse der bei den<br />

verschiedenen Arbeiten des Organismus verbrauchten Sauerstoffmenge<br />

bestimmt, 7 , so dass, wenn die Elementartheile der Organe zu ihren<br />

Leistungen viel Sauerstoff bedürfen, resp. dabei viel Sauerstoff verwenden,<br />

auch viel aufgenommen wird und. bei geringerem Bedarf<br />

entsprechend weniger. Deshalb liegt auch nichts Pathologisches darin,<br />

dass ein reichlich ernährtes Individuum mit geringer Muskelthätigkeit<br />

nicht soviel Sauerstoff aufnimmt, um alles Fett, das mit der Nahrung<br />

direct zugeführt oder aus dem Eiweiss derselben in seinem Körper<br />

abgespalten wird, zu verbrennen, zumal wenn sehr leicht zersetzliche<br />

Substanzen, wie die Kohlenhydrate, gleichzeitig dem Sauerstoff sich<br />

darbieten; auch fällt es Niemandem ein, einen Menschen, der sich<br />

eines gewissen Embonpoint erfreut, deshalb für krank zu halten, so<br />

wenig wie ein fettes Rind oder Schaf. Und doch ist von hier nur<br />

ein ganz allmählicher Uebergang zu dem, was man Fettsucht heisst,<br />

und seit jeher von Laien, wie von Aerzten als ein durchaus unerwünschter<br />

Zustand angesehen worden ist. Man versteht darunter eine<br />

das gewöhnliche Maass bedeutend überschreitende Anhäufung von

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