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I. Herz.

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564<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

tische und entzündliche Vorgänge in einer völlig unzertrennlichen<br />

Weise mit einander verbunden sind, der Art, dass eine theoretische<br />

und praktische Trennung beider, wie bei allen anderen besprochenen<br />

Nekrosen, nicht möglich ist, Deutet doch schon der gebräuchlichste<br />

Name der diphtherischen Entzündung oder Diphtheritis eine<br />

solche innere Verbindung an! Freilich wird eben diese Bezeichnung<br />

Diphtheritis von den Autoren in sehr verschiedenem Sinne gebraucht.<br />

Die Einen verstehen darunter die auch unter dem Namen „Rachen -<br />

bräune- bekannte und gefürchtete Krankheit; Andere denken, wenn<br />

sie von Diphtheritis sprechen, gegenwärtig ausschliesslich an das<br />

ätiologische Moment, und zwar an eine durch Bacterienwirkung erzeugte<br />

Krankheit; Andere endlich gehen bei ihren Untersuchungen über<br />

Diphtheritis von dem anatomischen Standpunkt aus. Für uns, die<br />

wir die diphtherischen Processe im Anschluss an die örtliche Nekrose<br />

bekandeln, ist die letztgenannte anatomische Auffassung die unmittelbar<br />

gegebene.<br />

AVir reden von einer diphtherischen Entzündung einer Schleimhaut<br />

dann, wenn dieselbe von einer mehr oder weniger dicken,<br />

gelblich- oder grauweissen, zähen und ziemlich derben<br />

elastischen Membran überkleidet ist, welche, je nach der Ursache<br />

und dem Stadium des Processes, entweder eine über grössere<br />

Strecken continuirlich fortgehende Haut bildet, oder in Gestalt zerstreuter,<br />

kleinerer oder grösserer, insularer Flecken oder Plaques<br />

auftritt, die weiterhin auch zu einer zusammenhängenden Membran<br />

confluiren können. Wenn die so beschaffene Membran sich von der<br />

Schleimhaut leicht ablösen lässt, so spricht man von „Croup-, wenn<br />

sie dagegen soweit festhaftet, dass man sie nur mit einiger Gewalt<br />

abreissen kann, von eigentlicher „Diphtherie- Untersucht man<br />

nun eine derartige croupösc oder diphtherische Pseudomembran mikroskopisch,<br />

so ergiebt sich alsbald, dass die unbestreitbare Aehnlichkeit,<br />

welche dieselbe für das blosse Auge mit einem fibrinösen Exsudat<br />

hat, durch die feinere Structur völlig motivirt ist. Denn die Hauptmasse<br />

dessen, was mau sieht, besteht aus einem körnig-faserigen Material,<br />

in dem begreiflicher Weise die Fasern am meisten in die Augen<br />

stechen; es sind theils parallel der Schleimhaut verlaufende, theils<br />

sich netzförmig durch filzende Fasern, von sehr ungleicher Dicke, ent­<br />

weder — so gewöhnlich in den croupösen Pseudomembranen — relativ<br />

fein und von schwachem Glanz, oder — ein häufiger Befund<br />

gerade in den diphtherischen Häuten — dick, balkenartig und von

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