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I. Herz.

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B04<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Vorgänge noch ganz dunkel sind, völlig rathlos den Thatsachen gegen­<br />

überstehen.<br />

In die Zusammensetzung des thierischen Organismus und aller<br />

seiner Theile geht, wie Sie wissen, eine gewisse Quantität anorganischer<br />

Salze, der sog. Aschenbestandtheile, ein, der Art, dass<br />

der Gehalt der verschiedenen Organe an ihnen ein sehr ungleicher,<br />

dagegen der der gleichen Organe bei verschiedenen Exemplaren derselben<br />

Species immer ein annähernd procentisch übereinstimmender<br />

ist. Heutzutage braucht nicht mehr bewiesen zu werden, dass die<br />

Gegenwart dieser Aschenbestandtheile keine, so zu sagen, zufällige<br />

ist, sondern dass dieselben zum Aufbau der Organe und Gewebe genau<br />

ebenso nothwendig sind, als die organischen Substanzen. Darum<br />

versteht es sich auch von selbst, dass auch sie einem Stoffwechsel<br />

unterliegen, durch den sie verbraucht und schliesslich aus dem Körper<br />

ausgeschieden werden, und dass der nothwendige Bestand des<br />

Körpers an Salzen nur dadurch erhalten wird, dass fortdauernd mit<br />

der Nahrung neue Mengen derselben zugeführt werden. Nun pflegt<br />

man wohl nach Liebig's Vorgang einem Theil der Salze eine im engeren<br />

Sinne histogenetische Aufgabe zu vindiciren, indem sie in<br />

Verbindung mit dem Eiweiss dem eigentlichen Aufbau der Organe<br />

dienen sollen, während die Bedeutung der übrigen hauptsächlich darin<br />

liegen soll, dass sie in den Flüssigkeiten des Körpers gelöst deren<br />

chemische Reaction bedingen. Indess so wenig principiell gegen<br />

eine derartige Trennung einzuwenden sein mag, so hat sie doch<br />

augenscheinlich nur einen theoretischen Werth, einfach deshalb, weil<br />

eben dieselben Salze, welche zu einer Zeit exquisite Gewebsbestandtheile<br />

sind, nothwendig zu einer anderen als gelöste Salze in den<br />

Säften des Organismus circuliren müssen: es kann kein Atom Kalkphosphat<br />

in den Knochen kommen, ohne zuvor ein gelöster Bestandtheil<br />

des Blutes gewesen zu sein, und umgekehrt hat ein Theil des<br />

Kalks, der im Harn ausgeschieden wird, sich vorher am Aufbau des<br />

Skeletts betheiligt. Das gilt wie für die Kalksalze, auch für alle<br />

übrigen. Es sind ganz dieselben Salze, welche in den Flüssigkeiten<br />

circuliren und welche am histogenetischen Aufbau der Gewebe mitwirken;<br />

und wie der Organismus einerseits über Einrichtungen verfügt,<br />

um auch im Wasser unlösliche Salze in seinen Flüssigkeiten zu lösen,<br />

so giebt es andererseits fast kein Gewebe, ja keine Zelle, die nicht<br />

so viel Wasser enthielte, um die löslichen Salze zu einem integrirenden<br />

Bestandteil ihrer selbst zu machen.

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