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I. Herz.

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Oertliche Kreislaufstörungen. 1L><br />

•'ine unmittelbare Ausgleichung nicht gelingt, wo mithin der abnorme<br />

Widerstand seinen Effect auf die Circulation des betroffenen Körper­<br />

theils ausüben muss. Wie verhält sich nun die Blutströmung unter<br />

diesen Umständen?<br />

Um darüber ein sicheres Urtheil zu erlangen, empfiehlt es sich,<br />

ein Gefässgebiet, in dessen abführenden Venen Widerstände einge­<br />

schaltet sind, der unmittelbaren mikroskopischen Beobachtung zu<br />

unterziehen. Jeder von Ihnen hat früher schon Gelegenheit gehabt,<br />

in der Schwimmhaut des Frosches oder in der Zunge desselben die<br />

normale Circulation mittelst schwacher oder stärkerer Vergrösserungen<br />

in ihren feineren Details zu beobachten; und ich darf mich deshalb<br />

darauf beschränken, Ihnen ganz kurz die unterscheidenden und charak­<br />

teristischen Merkmale der Strömung in den drei Gcfässarten ins Ge-<br />

dächtniss zurückzurufen 0 . Fast überall haben Sie, falls Sie nicht eine<br />

zu,, starke Vergrösserung anwenden,. Gelegenheit, Arterien, Venen und<br />

Capillaren auf einmal in demselben Gesichtsfeld zu übersehen, und<br />

jedenfalls ist es zweckmässig, eine solche Stelle an der Zunge oder<br />

der Mb. natans sich aufzusuchen, wo Sie die drei Gcfässarten un­<br />

mittelbar miteinander vergleichen können. Das Erste, was einem<br />

Jeden auffällt, ist natürlich die Verschiedenheit der Richtung des<br />

Stromes, in den Arterien gerade entgegengesetzt der in den Venen,<br />

in den Capillaren im Allgemeinen von den Arterien zu den Venen,<br />

indess bei der netzförmigen Vertheilung der Haarröhrchen ist es be­<br />

greiflich, dass hier die Stromesrichtung eine keineswegs constante ist;<br />

vielmehr stockt nicht selten in einem Zweig die Bewegung für kürzere<br />

oder längere Zeit, ein ander Mal sieht man ihre Richtung auf kleine<br />

Strecken selbst complct umschlagen u. dgl. m. Sehr in die Augen<br />

fallend ist ferner die Differenz in der Geschwindigkeit des Stromes<br />

in den drei Gcfässarten. Bei Weitem am raschesten iliesst das Blut<br />

dahin in den Arterien, die der ungeübte Beobachter gerade an diesem<br />

rapiden Fluss zuerst zu erkennen pflegt; demnächst ist auch der<br />

Venenstrom besonders in den grösseren Gcfassen sehr rasch, so dass<br />

man bei einer Vergrösserung von 150 — 180 schon scharf aufpassen<br />

muss, um die Contouren eines einzelnen Blutkörperchens im Strom<br />

zu erhaschen. Langsamer ist dagegen der Strom schon in den kleinen<br />

Venen, und in den Capillaren vollends ist in der Regel die Blutbe­<br />

wegung eine so langsame, dass auch bei ganz starken Vergrösserungen<br />

die einzelnen Blutkörperchen ohne alle Schwierigkeit fixirt werden<br />

können. In der Regel, sage ich; denn auch in diesem Punkte macht<br />

Colin he im, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. 10

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