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I. Herz.

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12G Pathologie der Circulation.<br />

einem Organ tretenden Arterien tritt mehr Blut in die übrigen,<br />

offenen; bei Anämie eines paarigen Organs bekommt das andere, resp.<br />

eines von gleicher Function mehr Blut; und verringert sich wegen<br />

örtlichen Blutmangels eine Leistung im Organismus oder hört selbst<br />

ganz auf, so ist das für diese bisher verwandte Blut nirgend mehr<br />

„nöthig", es wird deshalb völlig beseitigt und verschwindet. Dass<br />

letzteres mittelst Steigerung der gasförmigen und flüssigen Ausschei­<br />

dungen des Organismus geschieht, braucht kaum ausdrücklich bemerkt<br />

zu werden. Dagegen reichen unsere Kenntnisse noch keineswegs aus<br />

zu einer detaillirten Erklärung, welche seiner Hilfsmittel der Körper<br />

in jedem Einzelfall anwendet, um gerade in den Arterien den Wider­<br />

stand herabzusetzen, deren Erweiterung die erwünschte ist. Soweit<br />

es sich um Collateralen handelt, liegt der Gedanke sicherlich nahe,<br />

dass es die durch die Anämie selbst herbeigeführte Lähmung der<br />

Gefässe dos anämischen Bezirks ist, welche den reichlicheren Eintritt<br />

des Blutes von den anastomosirenden Arterien her nach sich zieht;<br />

insbesondere stimmt es mit dieser Vorstellung sehr gut, dass eine<br />

gewisse Zeit erforderlich ist, ehe die collaterale Strömung ordentlich<br />

in Gang kommt. Letzteres ist übrigens eine Erfahrung, die auch bei<br />

nicht collateraler Ausgleichung zutrifft, der Art, dass es dadurch selbst<br />

cinigermassen unwahrscheinlich gemacht wird, dass die Erweiterung<br />

der betreffenden Arterien eine Wirkung der gewöhnlichen vasomoto­<br />

rischen oder vasodilatatorisehen Nerven ist. Wenn bei einem Hund<br />

die A. renalis der einen Seite verschlossen wird, so tritt keineswegs<br />

sogleich ein entsprechend grösseres Blutquantum in die andere Niere,<br />

vielmehr hat das auf den Blufgehalt dieser zunächst nicht den ge­<br />

ringsten Einfluss" Erst langsam und allmählich, zweifellos in Ab­<br />

hängigkeit von der sueecssiv zunehmenden Anhäufung der Salze, des<br />

Harnstoffs und der übrigen harnfähigen Stoffe im Blute, bildet sieh<br />

jene stärkere Blutfülle, jene Hyperämie der zweiten offenen Niere aus,<br />

von der das Rosen st ein sehe Experiment und die auf die dauernde<br />

Ausschaltung einer Niere folgende Hypertrophie der anderen Zeugniss<br />

ablegen. Dies Beispiel dürfte genügen, um Ihnen klar zu machen,<br />

dass für alle Einzelfälle gültige Principien sich hier nicht aufstellen<br />

lassen, sondern dass es der Analyse des einzelnen Problems bedarf<br />

um den Mechanismus festzustellen, mittelst dessen die Erfüllung des<br />

Desiderats, wenn ich so sagen darf, geschieht. Hängt aber die Lokali­<br />

sation der seeundären Hyperämie innig mit der Function des betreffen-

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