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I. Herz.

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644<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

sehen Processen gemein. Im Gegentheil pflegt dabei der Stoffwechsel<br />

der übrigen Körperbestandtheile, besonders der stickstoffhaltigen, sogar<br />

ein sehr reger zu sein, wie der hohe Harnstoffgehalt des Harns dieser<br />

Individuen darthut. Es hält lediglich der Fettverbrauch nicht mit<br />

der Fettproduction Schritt, und zwar dauernd bei den Fettsüchtigen,<br />

vorübergehend dagegen in der Leber saugender Thiere und Kinder.<br />

Noch weniger kann von Atrophie die Rede sein bei dem Fett, welches<br />

man so gewöhnlich in den Zellen der Knorpel der Kinder und junger<br />

Thiere findet. Vielmehr meine ich, dass dasselbe auch hier einzig<br />

und allein eine Art Ncbenproduct gerade eines sehr energischen Stoffwechsels<br />

darstellt, Denn man trifft es, wie gesagt, im Alter des<br />

lebhaftesten Wachsthums, und gerade bei den bestgenährten Individuen<br />

pflegen die Oeltropfen am zahlreichsten und grössten zu sein. Wer<br />

könnte zweifeln, dass hier behufs der fortwährenden Gewebsneubildung<br />

die Zufuhr von Material eine sehr lebhafte ist, und so wird<br />

man wohl nicht fehlgehen, wenn man in diesem Knorpel fett nichts<br />

als Anzeichen dafür sieht, dass zeitweilig die Fettverbrennung der<br />

energischen Abspaltung nicht auf dem Fusse gefolgt ist. Wie sehr<br />

die reichliche Zufuhr von Kohlenhydraten in der Milchnahrung einerseits,<br />

der relative Bewegungsmangel der Kinder andererseits solche<br />

Verzögerung begünstigt, leuchtet ohne Weiteres ein. Diese Auffassung<br />

findet meines Erachtens eine willkommene Bestätigung darin, dass<br />

nicht blos bei raschem physiologischem Wachsthum, sondern<br />

auch bei pathologischem eine Anhäufung von Fett in den betreffenden<br />

Zellen etwas sehr Häufiges ist; in rasch wachsenden Enchondromen,<br />

Oarcinomen, Sarcomen und sonstigen Geschwülsten<br />

aller Art findet man ausserordentlich oft die Zellen mit kleineren<br />

oder grösseren Mengen von Fetttropfen erfüllt.<br />

In den bisher besprochenen Fällen von Verfettung liegt offenbar<br />

nichts eigentlich Pathologisches, da ja selbst der Fettsüchtige es völlig<br />

in seiner Hand hat, durch eine zweckmässige Diät und Lebensweise<br />

seinen Fettansatz innerhalb der physiologischen Grenzen zu erhalten.<br />

Von viel grösserem pathologischen Interesse sind deshalb eine Reihe<br />

von Verfettungen, welche ganz abnormen Einflüssen ihre Entstehung<br />

verdanken und jedenfalls durch die physiologischen Regulationsmittel<br />

nicht verhindert, resp. beseitigt werden können. Das in letzter Instanz<br />

Bestimmende ist selbstredend auch bei ihnen allen der ungenügende<br />

Zutritt von Sauerstoff zu den Geweben. Fragen wir aber,<br />

wodurch dieser Sauerstoffmange bedingt sein kann, so ist der nächst-

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