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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

anJasst werden, und andererseits kann es bei allen übrigen Geweben,<br />

deren Function eine eigentliche Arbeit nicht ist, auch keine Arbeitscongestion<br />

und damit keine darauf beruhende Hypertrophie geben.<br />

Um so häufiger sind bei diesen die Hypertrophien in Folge von<br />

anderweit bedingten Hyperämien. Hierher gehören in erster Linie<br />

die Verdickungen der Epidermis in der Hand der Arbeiter, von denen<br />

ich Ihnen schon vorhin erwähnte, dass sie zum grossen Theile auf<br />

die so häufig sich wiederholenden Insultationshyperämien bezogen<br />

werden müssen. Sollten Sie aber Anstand nehmen die schwielige<br />

Hand des Arbeiters als etwas Pathologisches anzusehen, so werden<br />

Sie das doch unbedenklich für die umschriebene Verdickung der<br />

Epidermis zugeben, die unter dem Namen der Schwiele oder des<br />

Callus, resp. an den Zehen als Leichdorn, Clavus, nur zu wohl<br />

bekannt ist. In Betreff der letzteren ist freilich neuerdings allen<br />

Ernstes der abenteuerliche Gedanke vorgebracht worden, dass sie nicht<br />

blos nicht einer Hyperämie des Papillarkörpers, sondern im Gegentheil<br />

sogar der Compression seiner Gefässe und dadurch erzeugten<br />

mangelhaften Blutzufuhr ihren Ursprung verdanken 14 . Indess, wenn<br />

der betreffende Autor, statt sich mit der Untersuchung des fertigen<br />

Hühnerauges zu begnügen, nur ein Wenig die Entstehungsgeschichte<br />

desselben berücksichtigt hätte, so würde er es zweifellos sich noch<br />

mehrmals überlegt haben, ehe er eine ganze Wachsthumstheorie auf<br />

Leichdörner aufgebaut hätte. Denn Druck auf die Gefässe des Papillarkörpers<br />

der betreffenden Stelle ist allerdings, wie Jedermann<br />

weiss, die Hauptursache des Clavus, aber nur insofern, als die mechanische<br />

Compression immer nach ihrer Beseitigung eine starke congestive<br />

Hyperämie nach sich zieht; und diese Hyperämie des Papillarkörpers,<br />

die sich jedesmal wiederholt, wenn der drückende Stiefel<br />

ausgezogen worden, ist es einzig und allein, welche das verstärkte<br />

Wachsthum der Epidermis an der gedrückten Stelle bewirkt. Drückte<br />

der Stiefel continuirlich ohne Unterbrechung, so entstünde ganz gewiss<br />

keine Schwiele, so wenig wie sie unter einem ununterbrochen getragenen<br />

Fingerring sich entwickelt. Dass ich der Compression übrigens<br />

noch einen zweiten direct vergrössernden Einfluss auf die Epidermisverdickung<br />

zuschreibe, indem sie durch die Zusammenpressung der<br />

Hornschichten ihre Abstossung erschwert, wissen Sie bereits; und<br />

auf eine genauere Erklärung dafür, dass ein Clavus von mehreren<br />

Millimetern Dicke secundär die Gefässe seines Papillarkörpers zu compnmiren<br />

vermag, werden Sie gewiss gern verzichten; in der nächsten

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