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I. Herz.

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52 Pathologie der Circulation.<br />

weniger steil ansteigend werden; es giebt einen seltenen und<br />

trägen, meist aber hohen Puls.<br />

Einer weiteren Erläuterung bedürfen diese Versuche nicht. Sic<br />

bewahrheiten in der denkbar überzeugendsten Weise die Richtigkeit<br />

des Raisonnements, von dem wir bei ihrer Anstellung ausgegangen<br />

sind, dass nämlich die Arbeitsgrösse des gesunden <strong>Herz</strong>ens in gleichem<br />

Verhältnisse mit den an dasselbe gestellten Arbeitsansprüchen<br />

wächst. Auch geschieht das nicht mittelst irgend eines complicirten<br />

.Mechanismus, sondern die Steigerung des Widerstandes erregt direct<br />

und unmittelbar den <strong>Herz</strong>muskel zu kraftvollerer und darum wirksamerer<br />

Contraction. Für den linken Ventrikel könnte man ja noch<br />

daran denken, dass der erhöhte Druck, unter dem bei unserer Versuchsanordnung<br />

das Blut in die Coronararterien tritt, einen Antheil<br />

an der Steigerung der Arbeitsgrösse des <strong>Herz</strong>muskels hat; da indess<br />

das rechte <strong>Herz</strong> sich nicht anders verhält, als das linke, so kann das<br />

Eingreifen der Kranzarterien dabei nur von untergeordneter Bedeutung<br />

sein. Erst jetzt aber sehen Sie, wie vollkommen die Einrichtungen<br />

sind, vermöge deren das physiologische <strong>Herz</strong> den ihm gestellten Aufgaben<br />

gerecht zu werden vermag. Die Stenose mag noch so hochgradig<br />

werden, die Widerstände mögen dadurch eine ganz exorbitante<br />

Grösse erreichen, immer wächst auch die Arbeitsgrösse des <strong>Herz</strong>muskels<br />

ganz conform mit, so dass er trotz der Stenose in jeder<br />

Systole die gleiche Quantität Blut auswirft, wie vorher, und dadurch<br />

den Arterien- und Venendruck auf ihren normalen Werthen erhält.<br />

Und so sehr ist das gesunde <strong>Herz</strong> auf diese „zweckmässigste" Art<br />

zu arbeiten, ich möchte sagen, eingestellt, dass, wenn die Grösse<br />

des Widerstandes eine so beträchtliche geworden, dass er von der<br />

Contraction des <strong>Herz</strong>muskels nicht mehr vollständig überwunden werden<br />

kann, der Kreislauf alsbald erlischt. Eine Mittelstufe<br />

eines zwar nicht ganz normalen, aber doch fortdauernden Kreislaufes,<br />

bei dem etwa das <strong>Herz</strong>, wenn auch nicht das frühere normale Durchschnittsquantum,<br />

wohl aber ein geringeres mit jeder Systole in die<br />

Arterie wirft und dadurch einen, gegen die Norm freilich erniedrigten<br />

Arteriendruck und erhöhten Venendruck unterhält, eine solche Mittelstufe,<br />

wie wir sie bei der Zunahme der pericardialen Spannung ken­<br />

nen gelernt haben, giebt es hier nicht: der physiologische <strong>Herz</strong>muskel<br />

genügt den an ihn gerichteten Arbeitsanforderungen oder er<br />

genügt nicht; in jenem Fall haben war eine regelrechte, physiologische<br />

Circulation, in diesem den Tod.

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