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I. Herz.

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426 Pathologie der Circulation.<br />

soll man drei, vier Pfund frisches, geschlagenes Menschenblut nehmen?<br />

So wird man sich denn gewöhnlich mit weniger begnügen müssen,<br />

und damit allerdings keine sofortige Restitution in den Zustand vor<br />

dem Blutverlust erreichen, wohl aber den anämischen Menschen in<br />

eine bessere Situation versetzen; denn nicht blos der Grad seiner<br />

Anämie wird verringert, sondern auch, in Folge der Verkleinerung der<br />

den blutbereitenden Organen gestellten Aufgabe, ihre Dauer; es ist,<br />

als ob statt des grossen ein um so viel kleinerer Blutverlust stattgefunden<br />

hätte.<br />

In der Transfusion gleichartigen Blutes besitzen wir demnach<br />

gegenüber der Anämie ein geradezu ideales Mittel, dem kein anderes<br />

an die Seite gesetzt werden kann. Ja, man kann sogar direct sagen,<br />

ausser der Transfusion giebt es überhaupt kein directes Mittel; wo<br />

diese nicht helfend eintritt, kann die normale Blutmenge auf keine<br />

andere Weise hergestellt werden, als durch die regenerative Thätigkeit<br />

Seitens des Organismus, und der ärztlichen Kunst kann bei<br />

dieser Sachlage keine andere Aufgabe gestellt sein, als die Bedingungen<br />

für diese Regeneration möglichst günstig zu gestalten.<br />

Nun kennen wir freilich, wie Sie gern glauben werden, diese Bedingungen<br />

bei Weitem nicht gut genug, um darauf hin ein besonderes<br />

Heilverfahren zu ersinnen; aber wie auch immer, Eines ist jedenfalls<br />

nothwendig, damit die Regeneration des Blutes geschehen kann, nämlich<br />

dass das Individuum überhaupt lebt. Die wesentlichste Gefahr<br />

aber, welche aus einem grossen Blutverlust für den Organismus erwächst,<br />

besteht darin, dass der Blutdruck auf einen Grad heruntergeht,<br />

bei dem das Leben selbst nur kürzere Zeit nicht bestehen kann.<br />

Aus diesem Grunde muss jedes Mittel, durch welches bei hochgradig<br />

anämischen Individuen der Blutdruck in die Höhe gebracht werden<br />

kann, hochwillkommen sein. Ein solches, überdies sehr einfaches<br />

Mittel ist eine Transfusion von dünner Kochsalzlösung. Als<br />

Concentration der letzteren wählt man diejenige, welche für die Blutkörperchen<br />

der betreffenden Species die möglichst indifferente ist, beim<br />

Hund 6 p. M., vielleicht behufs Alkalescenz unter Zusatz von 0,05<br />

Natronhydrat auf ein Liter Flüssigkeit 30 . Der Versuch selbst pflegt<br />

höchst überzeugend zu verlaufen. Wenn Sie bei einem kräftigen Hund<br />

durch grosse Aderlässe den Blutdruck auf die Hälfte oder gar ein<br />

Drittel des ursprünglichen erniedrigt haben, so lassen Sie von der<br />

erwärmten Kochsalzlösung gerade soviel, als Sie dem Thier Blut entzogen<br />

haben, in eine Vene einlaufen, und alsbald werden Sie die Pulse

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