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I. Herz.

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544 Pathologie der Ernährung.<br />

ohne, resp. mit nur kleinen und umschriebenen Blutungen einhergehen,<br />

wie gewöhnlich in der Niere und der Milz: das eigenthümlich undurchsichtige,<br />

opake, fast lehmfarbene Aussehen und die derbe, unelastische<br />

Consistenz verdanken dieselben lediglich der Coagulation.<br />

Vielleicht noch typischer ist der Habitus der kleinen Infarcte im<br />

<strong>Herz</strong>muskel bei Thrombose oder Embolie einzelner Coronaräste.<br />

Dann gehören hierher die sog. käsigen Herde, welche man so ungemein<br />

häufig inmitten der verschiedenartigsten, besonders zellenreichen<br />

Geschwülste antrifft, und deren Ursache wohl auch in der unzureichenden<br />

Versorgung der betreffenden Abschnitte mit circulirendem<br />

Blut gesucht werden muss. Einem gleichen Umstand schreibt Weigert<br />

auch die Entstehung der typhösen Nekrosen zu, bei denen er<br />

durch Wanderkrankung erzeugte Thrombose der kleinen Arterien gefunden<br />

hat; welches aber auch der Grund sein mag für die Nekrotisirung<br />

des typhösen Infiltrats der Darmfollikel oder der Mesenterialdrüsen,<br />

jedenfalls handelt es sich auch hier um Coagulationsnekrose.<br />

Auch die tuberkulöse und scrophulöse Verkäsung ist Nichts als<br />

Coagulationsnekrose, von der es allerdings dahinsteht, ob auch hier<br />

die Unwegsamkeit der Gefässe, resp. die Gefässlosigkeit der tuberkulösen<br />

Neubildungen das für die Nekrose Entscheidende ist, oder ob<br />

die letztere durch die directe Einwirkung des tuberkulösen Virus hervorgerufen<br />

wird. An letztere Alternation wird man um so mehr zu<br />

denken haben, als, wie ich bereits vorhin bemerkt, Nichts sicherer<br />

ist, als der nekrotisirende Einfluss gewisser Schistomyceten. Fast<br />

jeder Mikrokokkenhaufen, der circa einen Tag oder länger irgendwo<br />

steckt, ist umgeben von einem Saum nekrotischen Gewebes,<br />

das man erst dann vermisst, wenn ringsum eine heftige Entzündung<br />

sich eingestellt und die Eiterkörperchen bis zu der Mikrokokkencolonie<br />

vorgedrungen sind; dass die Nekrose auch hier mit Coagulation einhergeht,<br />

lehrt der mikroskopische Befund. Welche Rolle endlich die<br />

Coagulationsnekrose in der Geschichte der diphtherischen und<br />

croupösen Entzündungen spielt, werden wir sehr bald eingehender<br />

erörtern.<br />

Bei einer vierten Form der Nekrose verringert sich ganz im<br />

Gegentheil die Consistenz des abgestorbenen Theils, er erweicht<br />

und verflüssigt sich selbst, ein Vorgang, der als Erweichung,<br />

Colliquation, auch als geruchloser Brand bezeichnet wird. Zum<br />

Zustandekommen der Erweichung gehört vor Allem eine Erschwerung<br />

des Wasserverlustes, also einerseits Unmöglichkeit der Verdunstung,

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