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I. Herz.

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Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile.<br />

statatischer Verkalkungen hat Virchow 21 zuerst die Aufmerksamkeit<br />

gelenkt und für dieselben den Namen der Kalkmetastasen<br />

vorgeschlagen. In den Leichen von Individuen, bei denen durch<br />

irgend welche Krankheitsprocessc, z. B. durch multiple Knochencaries,<br />

ausgebreitete Knochenkrebse oder Sarcome, in kurzer Zeit beträchtliche<br />

Massen von Knochensubstanz zum Schwund und zur Resorption<br />

gekommen waren, sind wiederholt ausgesprochene Verkalkungen getroffen<br />

worden. Was Virchow besonders bestimmte, dabei an einen<br />

causalen Zusammenhang zu denken, war der von den gewöhnlichen<br />

Stellen der Verkreidung sehr abweichende Sitz; denn es betraf dieselbe<br />

jedesmal Theile der Lungen oder des Digestionskanals, wo an<br />

den betreffenden Stellen das Bindegewebe der Art mit Kalksalzen incrustirt<br />

war, dass sich das Ganze wie Bimstein anfühlte. So gern<br />

ich aber bereit bin, diesen Zusammenhang anzuerkennen, so fehlt<br />

doch meiner Meinung nach viel, um denselben erklären zu können.<br />

Dazu hilft auch der von Virchow urgirte Umstand nicht, den man<br />

bereitwillig zugestehen kann, dass nämlich in mehreren der Fälle<br />

durch Erkrankungen der Niere die Ausscheidung der Erdsalze im<br />

Harn behindert war. Denn im besten Falle kann daraus nur eine<br />

Ueberladung des Blutes mit unzweifelhaft gelösten Kalksalzen resultiren,<br />

aber keineswegs wird dadurch verständlich, auf welche Weise<br />

die Entfernung der überschüssigen Kalksalze an die genannten<br />

Orte bewerkstelligt wird. Handelte es sich um ein einfaches Ausfallen<br />

der Salze aus der emasi übersättigten Lösung, so sollte man<br />

— von allen anderen Bedenken abgesehen — doch erwarten, dass<br />

dann die Salze sich auf die Innenfläche der Gefässwand, höchstens<br />

in diese selbst niederschlagen,, während de facto in diesen Fällen<br />

das mueöse und submueöse Bindegewebe und das Lungenstroma, aber<br />

nicht die Gefässe verkalkt sind. Wir kommen, soviel ich sehe, ohne<br />

die Annahme nicht aus, dass in den afficirten Localitäten besondere<br />

Bedingungen gegeben sind, von denen die Ausfällung der Kalksalze<br />

abhängt: ein Verhältniss, das uns auch bei den anderweiten<br />

Verkalkungen noch näher beschäftigen wird.<br />

Denn wenn ich vorhin die Verkalkungen oder, wie sie auch geheissen<br />

werden, Petrificationen unter die gewöhnlichsten Ernährungsstörungen<br />

rechnete, so waren es nicht die Kalkmetastasen, die<br />

ich dabei im Sinne hatte, sondern vor Allem dachte ich an die ungemeine<br />

Häufigkeit, ja ich darf wohl sagen, Constanz, mit der die<br />

Verkalkungen im höheren Lebensalter auftreten. Sie sind aller-<br />

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