12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

704<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

die Muskelfasern, resp. Drüsenzellen voluminöser zu sein pflegen, als<br />

in der Norm. Wie gering aber die principielle Bedeutung dieser<br />

Differenz ist, dass lehrt am besten der Umstand, dass bei allen bedeutenden<br />

Hypertrophien muskulärer und drüsiger Organe auch die<br />

numerische Zunahme, d. i. die Hyperplasie, niemals vermisst wird.<br />

Ebenso combinirt sich in den Condylomen ganz gewöhnlich eine beträchtliche<br />

Vergrösserung der Zahl der Epithellagen mit bedeutender<br />

Massenzunahme der einzelnen Epidermiszellen.<br />

Indem wir die Erörterung der Bedeutung der Hypertrophien den<br />

Abschnitten über die einzelnen Organe vorbehalten, wollen wir nur<br />

noch mit wenigen Worten der weiteren Geschichte derselben gedenken.<br />

In dieser Beziehung können wir uns deshalb ganz kurz fassen, weil<br />

die hypertrophischen Organe genau denselben Gesetzen des<br />

Stoffwechsels und der Ernährung gehorchen, wie die normalen.<br />

Darum werden dieselben auch sehr oft Sitz der verschiedenartigsten<br />

Degenerationen, als Verfettungen oder Verkalkungen, colloider und<br />

amyloider Entartungen, und selbst nekrotischer Processe. Selbstverständlich<br />

bleibt auch Atrophie nicht aus, wenn die Bedingungen<br />

dazu eintreten — was augenscheinlich nur ein anderer Ausdruck dafür<br />

ist, dass eine Hypertrophie auch rückgängig werden kann.<br />

Bevor wir jetzt zu der dritten Klasse der progressiven Ernährungsstörungen,<br />

den Geschwülsten, uns wenden, erscheint es zweckmässig,<br />

eine Gruppe von pathologischen Processen der Besprechung<br />

zu unterziehen, welche ihrer ganzen Natur nach unbedingt eine Sonderstellung<br />

beanspruchen dürfen, nämlich die Neubildungen der<br />

Syphilis, des Rotz und der Tuberkulose, mit denen auch die<br />

lupösen, leprösen und bei den Rindern die perlsüchtigen Processe<br />

in die gleiche Kategorie gehören. Für die rein anatomische Betrachtung<br />

unterliegt es freilich keinem Zweifel, dass die Gummata<br />

und die Tuberkel, so gut wie die Rotz- und Wolf knoten Geschwülste<br />

sind, und Virchow 23 hat mit sehr gutem Recht, als er die Ge­<br />

schwülste nach anatomischen Principien klassificirte, all diese Neu­<br />

bildungen unter die lymphatischen und Granulationsgeschwülste<br />

eingeordnet, Sobald man indess mit physiologischen Gesichtspunkten<br />

an sie herantritt und die Bedingungen ihres Entstehens zu eruiren<br />

versucht, so stösst man alsbald auf gewisse, ihnen gemeinsame Eigen-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!