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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 213<br />

in sehr viel kürzerer Zeit erzielen — sofern Sie nur sorgfältig darauf<br />

achten, völlig reines neutrales Oel zum Versuche zu verwenden;<br />

denn sobald auf die Oeleinspritzung eine eitrige oder fibrinös-eitrige<br />

Entzündung folgt, stockt die Resorption vollständig. Die pathologi­<br />

schen Erfahrungen über das Vorkommen der Fettembolie stehen nun<br />

mit den Ergebnissen des Experiments in bestem Einklang. Die ge-<br />

wissermassen klassische Gelegenheit dafür bilden die gewöhnlichen<br />

Knochenfracturen, bei denen durch die Zertrümmerung des Knochen­<br />

markes für die Anwesenheit des freien Fettes und durch die Zer-<br />

rcissung etlicher Blutgefässe für das Vorhandensein offener Gefäss-<br />

lumina gesorgt ist. Nächst den Knochenbrüchen geben, wenn auch<br />

begreiflicher W T cisc viel seltener, Rupturen und Quetschungen der<br />

Leber und schwere Sugillationen der Haut und des Unterhautfettes 30<br />

Anlass zu Fettembolien. Dass aber auch beim Menschen gelegentlich<br />

einmal durch Resorption Seitens der Lymphwege flüssiges Oel in den<br />

Kreislauf gelangen kann, beweisen die Fettembolien, die man zuweilen<br />

bei acuten Eiterungen in fettreichen Weichtheilen, bei Endometritis<br />

von Wöchnerinnen und analogen Processen gefunden hat. Die Fett­<br />

tropfen, die in dieser Weise in das circulirende Blut gerathen sind,<br />

werden nun einfach von demselben in der Richtung des Stromes fort­<br />

geschwemmt, bis sie in den Gefässen stecken bleiben, welche sie ihrer<br />

Grösse wegen nicht mehr passiren können. Das pflegen immer erst<br />

Capillaren, höchstens die kleinsten capillaren Arterien zu sein, wäh­<br />

rend in den grösseren die Passage nur zeitweise, wenn die Tropfen<br />

die Wand berühren, etwas verzögert wird. Der typische Platz für<br />

die Embolie ist, wie sich aus der Entstehungsgeschichte unmittelbar<br />

ergiebt, die Lunge, und hier stellen dann die Oeltropfen die zier­<br />

lichsten Ausgüsse der Capillaren dar. Nicht als ob immer das ganze<br />

Capillarnetz eines Alveolus mit Oel erfüllt wäre; vielmehr pflegen es<br />

häufiger kleine Tropfen zu sein, die gerade an den Theilungs- resp.<br />

Vereinigungswinkcln der Haargefässe festsitzen, in der Regel ihrer<br />

mehrere in demselben Alveolus, die dann von einander durch stagni-<br />

rende Capillarblutsäulen getrennt sind. In der Umgebung dieser Fett­<br />

embolien aber fehlt jede weitere Veränderung. Denn die Oeltropfen<br />

haben keinen weiteren Effect, als den mechanischen der Verlegung<br />

der Gefässlichtung. Wenn Sie eine feine Emulsion von Olivenöl in<br />

eine Arterie des Kaninchenohrs oder eine solche von Leberthran in<br />

die Arterien der Froschzunge vorsichtig injiciren, so erzielen Sic<br />

hauptsächlich Capillarembolien, und die Oeltropfen, die Anfangs in

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