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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. < i<br />

pathisehen Hypertrophie ein ganz gewaltiges sein, ohne dass deshalb<br />

die Compensation irgend wie gestört wäre. Das Pathognonioniscbe<br />

lür die Dilatation (ler <strong>Herz</strong>insufficienz oder, wie man kurzweg sagen<br />

mag, die absolute Dilatation liegt vielmehr, wie ich schon neulich<br />

betonte, in dem Missvcrhältniss zwischen der Weite der Höhle und<br />

der Triebkraft seines Muskels, d. h. darin, dass der <strong>Herz</strong>muskel<br />

nicht im Stande ist, mittelst seiner Contraction die Höhle<br />

auf das physiologische Minimum zu verkleinern. Dass wenn<br />

einmal ein solches Missverständniss eingetreten, die Dilatation eine<br />

successive immer zunehmende sein und deshalb immer schwerer wieder<br />

sich wird beseitigen lassen, liegt auf der Hand. Aber noch ein An­<br />

deres folgt aus dem functionellen Charakter dieses Zustandcs, dass<br />

nämlich die Beurthcilung desselben in der Leiche nur eine sehr prekäre<br />

sein kann. Jüngst habe ich Sie gewarnt, aus der scheinbaren histo­<br />

logischen Integrität des <strong>Herz</strong>muskels keinen voreiligen Schluss auf die<br />

Leistungsfähigkeit desselben intra vitam ziehen zu wollen; heute füge<br />

ich eine gleiche Warnung hinzu hinsichtlich der Aussage, ob Sie eine<br />

relative oder absolute <strong>Herz</strong>erweiterung vor sich haben. Freilich in<br />

extremen Fällen, wenn eine colossal erweiterte linke Kammer von<br />

einem kaum liniendicken Muskel umgeben ist, wer wollte da zweifeln?<br />

aber wenn bei einem Menschen mit Aorteninsufficienz das <strong>Herz</strong> in<br />

Diastole abgestorben ist, so kann der linke Ventrikel sehr weit und<br />

recht dünnwandig erscheinen, obwohl er bis an's Lebensende noch<br />

ganz ausreichend funetionirt hat. Im Allgemeinen kann man ja sicher<br />

sein, dass die grosse Mehrzahl der <strong>Herz</strong>kranken nicht früher stirbt,<br />

ehe eine ausgesprochene Compcnsationsstörung eingetreten, und so<br />

dürfen Sie denn schon für gewöhnlich annehmen, dass Sie eine abso­<br />

lute Dilatation vor sich haben; indessen werden Sie immer gut thun,<br />

die entscheidenden anatomischen Kriterien anderswo zu suchen. So<br />

ist eine excentrische Hypertrophie des rechten Ventrikels bei einer<br />

Aorteninsufficienz viel beweisender für die Compensationsstörung, als<br />

die noch so grosse Weite des linken; und vollends verschwindet jede<br />

Unsicherheit, wenn sich Oedeme, Muskatnussleber, Milz- und Nieren-<br />

indurationen, kurz im übrigen Körper die Zeichen hochgradiger<br />

Stauung finden.<br />

Ziehen wir jetzt das Resümee unserer Erörterungen, so sind wir<br />

davon ausgegangen, dass die von dem <strong>Herz</strong>en in der Systole geleistete

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