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I. Herz.

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536 Pathologie der Ernährung.<br />

zu sehr umfangreichen und tiefgreifenden Zerstörungen führt. Das<br />

geschieht nur bei längere Zeit bettlägerigen Kranken, aber auch hier<br />

keineswegs bei allen, sondern — und das ist das eigentlich Maassgebende<br />

dabei — nur bei solchen, resp. nur in solchen Theilen,<br />

deren Circulation eine fehlerhafte und ungenügende ist. Zwei Gruppen<br />

von Krankheiten sind es, die vorzugsweise dazu neigen. Für einmal<br />

paralytische Zustände, bei denen die so oft mit der Lähmung<br />

einhergehende Störung der Gefässinnervation die Prädisposition setzt,<br />

ganz besonders aber alle diejenigen Processe, in deren Verlauf es zu<br />

sog. Senkungshyperämien kommt. Welche das sind, wissen Sie,<br />

(p. 141); wo <strong>Herz</strong>schwäche mit flachen Respirationen und besonders<br />

mit Muskelschwäche zusammentrifft, ist die Gefahr zu Hypostasen<br />

in den abhängigen Theilen immer vorhanden. Kranke, die<br />

längere Zeit heftig fiebern, ganz besonders die an septischen und infectiösen<br />

fieberhaften Processen darniederliegenden, so die Typhösen<br />

und die Pyämischen, stellen das Hauptcontingent zum Decubitus; treten<br />

fieberhafte Affectionen bei Gelähmten auf, so sind diese selbstverständlich<br />

auch in hohem Grade gefährdet. Der Anfang der decubitalen<br />

Nekrose pflegt ganz klein zu sein: aber, wenn die Umstände<br />

fortdauern, welche ihr Entstehen begünstigen, so kriecht sie förmlich<br />

in die Fläche und Tiefe fort, der Art, dass ganz colossale Verschwärungen<br />

dadurch erzeugt werden. Sitz der decubitalen Gangrän werden<br />

vorzugsweise diejenigen Stellen, wo dicht unter der Haut knöcherne<br />

Theile sich befinden und deshalb ein, wenn auch leichter Druck, sofort<br />

sich geltend macht; deshalb die Gegend über dem Kreuzbein,<br />

den Trochanteren, den Schulterblättern, Ellbogen, Fersen und Knöcheln,<br />

dann auch, wegen der Anämie, die Zehenspitzen; doch kann auch<br />

Druck von Haut gegen Haut, so am Scrotum, den Schamlippen oder<br />

den Inguinalfalten, bisweilen Decubitus erzeugen, besonders wenn die<br />

betreffenden Theile durch längere Kreislaufsstörungen ödematös ge­<br />

worden sind.<br />

Auch für die umgekehrte These, dass nämlich bei mangelhaft<br />

organisirten oder wenig leistungsfähigen Zellen schon eine Kreislaufsstörung<br />

massigen Grades Nekrose in ihrem Gefolge haben kann,<br />

lassen sich gerade aus der menschlichen Pathologie leicht mannigfache<br />

Beweise beibringen. Ganz gewiss ist in diesem Zusammenhange<br />

einer der wesentlichen Gründe zu suchen, wesshalb nekrotische<br />

Processe gerade bei alten Leuten mit Vorliebe auftreten. Ich erinnere<br />

Sie z. B. an die Häufigkeit der gelben Hirnerweichung

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