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I. Herz.

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434 Pathologie der Circulation.<br />

volumcn des Blutes sich vcrgrössern, es entsteht eine Plethora,<br />

aber keine reine, sondern eine hydraulische. Ob eine derartige<br />

hydrämische Plethora jemals durch Erkrankungen der Haut oder<br />

vollends der Lungen erzeugt werden kann, ist wohl mehr als zweifelhaft;<br />

zum Mindesten so lange, als die Nieren normal funetioniren,<br />

dürfte schwerlich aus jenen die Ueberladung des Blutes mit Wasser<br />

resultiren.<br />

Häufiger noch als die hydrämische Plethora ist die einfache<br />

Hydrämie, welche durch eine Verarmung des Blutes an festen Bestandtheilen<br />

erzeugt wird. Als eine Ursache derselben habe ich neulich<br />

schon Blutverluste erwähnt, sei es ein einmaliger grosser oder<br />

seien es wiederholte kleinere, und habe Ihnen sogar hervorgehoben,<br />

dass die letzteren noch leichter eine hydrämische Blutbeschaffenheit<br />

nach sich ziehen, als eine einzige grosse Hämorrhagie. Aber es braucht<br />

keineswegs unmittelbar aus der Gefässhöhle wirkliches Blut verloren<br />

zu gehen, um Hydrämie hervorzurufen, sondern Alles, was am<br />

Eiweissgehalt des Blutes zehrt, ohne dass ein entsprechender<br />

Wiederersatz durch die Nahrung gelingt, muss nothwendig den relativen<br />

Wassergehalt desselben vergrössern. Denn das Eiweiss ist ja<br />

unter den festen Bestandtheilen des Blutserum so sehr der überwiegende,<br />

dass dagegen die Salze und Extractivstoffe ganz zurückstehen<br />

und für unsere Frage unbedenklich vernachlässigt werden können.<br />

Den Eiweissgehalt des Blutserum zu verringen, sind chronische dysenterische<br />

Ausleerungen, langwierige Eiterungen und massenhafte entzündliche<br />

Exsudationen im hohen Grade geeignet, demnächst auch. J ,,,,„• \<br />

übertrieben lange fortgesetzte Lactation, vielleicht auch reichliche an-vw, IM* ,<br />

dere speeifische Secretionen, weil das Material für die Bildung der<br />

Secretstoffe doch in letzter Instanz dem Eiweiss der Blutflüssigkeit<br />

entnommen wird. Auch die Production grosser Geschwulstmassen<br />

in kurzer Zeit, also besonders der rasch wachsenden, sog. bösartigen<br />

muss den Eiweissgehalt des Blutes verringern, da ja ihr Wachsthum<br />

wesentlich auf Kosten des Bluteiweiss vor sich geht. Der weitaus<br />

einfachste Modus aber, wie eine Verarmung des Serum an Eiweiss<br />

herbeigeführt werden muss, ist unstreitig die Albuminurie, mag<br />

dieselbe nun durch eine Nephritis oder amyloidc Degeneration der<br />

Glomeruli oder welchen Process auch immer bedingt sein. Alle<br />

diese Processe führen um so sicherer und rascher zur Hydrämie,<br />

je weniger die abnormen Eiweissverluste durch entsprechende Eiweiss-<br />

zufuhr zum Blute ausgeglichen werden. Denn wenn die Hydrämie

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