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I. Herz.

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566<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

das freilich nur für die reine Diphtherie zu; im Uebrigen muss<br />

man dabei eingedenk sein, dass auf der einen Seite ihre croupöse<br />

Membran nicht der unversehrten Schleimhaut aufliegt, sondern ganz<br />

constant erst dem vom Epithel entblösten Stroma, auf der<br />

andern Combinationen von Croup und Diphtherie oder, wenn Sie<br />

lieber wollen, Mischformen zu den häufigsten Vorkommnissen gehören,<br />

bei denen die diphtherische Pseudomembran mehr oder weniger tief<br />

in das Schleimhautgewebe hinein-, aber auch über die freie Oberfläche<br />

des Epithels hinausreicht und so zu einem guten Theil auch Auflagerung<br />

ist. Stellen wir diese mikroskopischen Kategorien von<br />

Croup und Diphtheritis den makroskopischen gegenüber, so treffen<br />

dieselben zuweilen, beispielsweise beim Larynx- und Trachealcroup,<br />

zusammen, jedoch keineswegs immer. Denn die leichte Ablösbarkeit,<br />

welche das unterscheidende Merkmal des makroskopischen Croups ist,<br />

hängt in gewissen Organen mit der Gegenwart einer derben Basalmembran<br />

zusammen; wo eine solche dagegen fehlt, wie am Rachen<br />

und Darm, kann die Innigkeit der Verbindung zwischen Membran<br />

und Schleimhaut eine sehr ungleiche sein. Sie ist begreiflicher Weise<br />

eine grosse, wenn jene bis in das Schleimhautgewebe hineinreicht; wo<br />

sie dagegen an der Oberfläche des Stroma endet, scheint der Grad<br />

der Adhärenz wesentlich der Dicke der Faserbalken proportional<br />

zu sein. Daraus folgt, dass in den Organen ohne ausgesprochene<br />

Basalmembran die mikroskopische und makroskopische Diphtherie für<br />

die Fälle identisch sind, wo der specifische Process bis in das Schleimhautstroma<br />

hineingreift; von den andern dagegen, wo derselbe an der<br />

unteren Grenze des Epithels aufhört, und die demnach mikroskopisch<br />

sämmtlich als Croup bezeichnet werden müssen, fallen sehr viele in<br />

den Bereich der makroskopischen Diphtherie, so z. B. die grosse<br />

Mehrzahl der Rachenerkrankungen. Sie sehen der mikroskopische<br />

Begriff „Croup" ist umfassender als der makroskopische: Alles, was<br />

grob anatomisch Croup geheissen wird, ist es auch für die mikro­<br />

skopische Diagnose, aber etliche Fälle, die der Mikroskopiker noch<br />

zum Croup rechnet, machen für die grob anatomische Untersuchung<br />

den Eindruck der Diphtherie. Das Entgegengesetzte gilt natürlich<br />

von der Diphtherie, die bei der mikroskopischen Prüfung nur einen Theil<br />

der Fälle einschliesst, die für das blosse Auge dahin zu gehören<br />

scheinen. Zur Verhütung aller Missverständnisse möchte es sich vielleicht<br />

am meisten empfehlen, die Fälle dieser letzten Kategorie, die<br />

den Eindruck der Diphtherie machen, trotzdem die Membran nicht

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