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I. Herz.

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Blutung. 383<br />

Gefässe geborsten oder ob aus denselben Diapedesis stattgefunden?<br />

Etwa an dem gegenseitigen Mengenverhältniss rother und farbloser<br />

Blutkörperchen im Extravasat? Alter aus einer Rissstelle, einem Loch<br />

der Gefässwand lliessen, wegen ihrer grösseren Schwere und rascheren<br />

Fortbewegung immer ganz bedeutend mehr rothe Blutkörperchen aus,<br />

gerade wie bei der Diapedesis aus Capillaren, und wenn Sie weiter<br />

erwägen, wie die farblosen Körperchen ihren Ort wechseln, ja selbst<br />

ohne diese Locomotion durch Zerfall verschwinden können, so wird<br />

Ihnen jenes Kriterium vollends werthlos erscheinen. Oder etwa an<br />

dem Eintreten oder Ausbleiben einer Gerinnung? Aber diese hängt<br />

ja selbst innig mit der Geschichte der farblosen Blutkörperchen des<br />

Extravasats zusammen, und es ist deshalb ganz und gar nicht gesagt,<br />

dass ein Diapedesisextravasat nicht auch gerinnen kann; die hämor­<br />

rhagischen Exsudate sind sogar sehr gewöhnlich gleichzeitig auch fibri­<br />

nöse. Dabei ist trotz dieser Uebereinstimmung des Resultats der<br />

Vorgang einer Rhexisblutung absolut verschieden von dem der Haemor­<br />

rhagia per diapedesin, und es ist nicht, wie man wohl gesagt hat lß .<br />

Spitzfindigkeit, Beides scharf trennen zu wollen. Wer ein einziges<br />

Mal eine Blutung nach Capillarruptur oder gar erst nach Verletzung<br />

eines grösseren Gefässes unter dem Mikroskop gesehen hat, der wird<br />

sicher nicht mehr geneigt sein, dies der Diapedesis gleichzusetzen.<br />

Auch rede man hier nicht von etwaigen Unterschieden zwischen kalt-<br />

und warmblütigen Thieren, zwischen Frosch und Säugethier! Wenn<br />

Sie bei einem Hund durch Zuklemmung der A. meseraica superior<br />

eine vollständige Ischämie des Darmes und Mesenterium herstellen<br />

und nach Ablauf von etwa zwei Stunden die Klammer lösen, so sehen<br />

Sie unter Ihren Augen den aus der Bauchhöhle hervorgezogenen Darm<br />

und das Mesenterium in wenigen Minuten sich mit punkt- und streifen­<br />

förmigen Ecchymosen bedecken, die sich eine Zeit lang fortwährend<br />

vergrössern. Niemand, der dies unbefangen sieht, wird zunächst<br />

zweifeln, dass hier eine Menge kleiner Gefässe unter dem Druck des<br />

wiedereinströmenden Blutes geborsten sind; sobald Sie aber das<br />

Mesenterium vorsichtig unter das Mikroskop bringen, so sehen Sie<br />

überall mitten durch die Extravasate den ununterbrochenen Strom<br />

der Capillaren fortgehen, und zwar derselben Capillaren. aus denen,<br />

wie der Augenschein unzweideutig lehrt, noch fortwährend neue Blut­<br />

körperchen nach aussen treten. Machen Sie dagegen nur eine auch<br />

noch so winzige Wunde an einem der feinen Gefässe, falls nicht von<br />

selbst bei Ihren Manipulationen diese oder jene Capillare eingerissen

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