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I. Herz.

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Regeneration und Hypertrophie. Infectionsgeschwülste 710<br />

einige Wahrscheinlichkeit haben, dass ein ganz anderartiges Gift, und<br />

zwar ein organisirtes, vielleicht in irgend einem in den Gruben befindlichen<br />

Wasser enthaltenes die Ursache dieser Lymphosarkomatose<br />

bildet? Mit einer solchen Annahme wäre auch die Thatsache im<br />

besten Einklang, dass gerade vom Lymphosarkom zuverlässige Beobachtungen<br />

existiren, welche ein Rückgängigwerden dieser Geschwulstform<br />

unter dem Einflüsse von Arsenik constatirt haben 58 . Dass echte<br />

Geschwülste oder Gewächse durch innerlich genommene Arzneimittel<br />

schwinden, davon weiss die exacte Heilkunde Nichts, während die<br />

Geschichte der syphilitischen Producte es lebhaft genug beweist, dass<br />

den Infectionsgeschwülsten gegenüber die innere Medicin glücklicher<br />

Weise nicht so machtlos ist. Somit darf, wie mir scheint, die Frage<br />

wohl mit einigem Recht aufgeworfen werden, ob nicht ein Theil der<br />

jetzt unter dem Namen der Lymphosarkome zusammengeworfenen<br />

Neubildungen den Infectionsgesch wülsten zugerechnet werden muss;<br />

denn dass diese Erwägungen für alle diese Geschwülste Geltung haben<br />

sollen, möchte ich einstweilen nicht unterschreiben.<br />

Mag aber der Kreis der Infectionsgeschwülste grösser oder kleiner<br />

gezogen werden, — das Eine trifft bedauerlicher Weise für alle zu,<br />

dass wir nämlich über die feinere Geschichte ihrer Entwicklung nur<br />

sehr ungenügend unterrichtet sind. Dass ein Aderhauttuberkel innerhalb<br />

24 Stunden sich bis zu einer ophthalmoskopisch deutlich wahrnehmbaren<br />

Grösse entwickeln kann, wissen wir allerdings, und über<br />

die Wachsthumsgeschwindigkeit lupöser und syphilitischer Knoten besitzt<br />

man schon seit lange ausreichende Erfahrungen. Indess geben<br />

diese nicht den geringsten Aufschluss über den eigentlichen Wachsthumsmodus,<br />

insonderheit nicht über den fundamentalen Punkt, dessen<br />

Kenntniss offenbar allem Uebrigen vorausgehen muss, d. i. die Herkunft<br />

der zelligen Elemente dieser Neubildungen. Denn<br />

darüber wollen wir uns nicht täuschen, dass keine der zahlreichen,<br />

meistens auf die histologische Structur des Entstehungsortes begründeten<br />

Hypothesen darüber es bisher weiter, als bestenfalls bis zu<br />

einer gewissen Wahrscheinlichkeit gebracht hat, und bewiesen ist weder<br />

die Abkunft der Zellen dieser Geschwülste aus den Endothelien der<br />

Lymphgefässe 59 , noch den Zellen der Gefässadventitia 60 , noch auch<br />

den fixen oder den Wanderzellen des Bindegewebes 61 Im Gegentheil,<br />

wenn man die nahen Beziehungen ins Auge fasst, in denen alle diese<br />

Affectionen zu entzündlichen Processen stehen, so muss sich fast unwillkürlich<br />

die Vermuthung aufdrängen, dass auch die Leukocyten

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