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I. Herz.

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378 Pathologie der Circulation.<br />

artige Affectionen vorliegen können; gelegentlich gesellt sich auch zu<br />

anderen schweren Infectionskrankheiten, z. B. dem Ileotyphus?<br />

dann der angeborenen Syphilis 9 , eine ausgesprochene hämorrhagische<br />

Diathese. Da es sich in allen diesen Fällen um Infectionskrankheiten<br />

handelt, so zweifeln wir nicht, dass hier parasitäre Organismen im<br />

Körper, respective innerhalb der Blutgefässe existiren, auch wo dieselben<br />

bisher nicht in so positiver Form nachgewiesen sind, wie bei<br />

der ulcerösen Endocarditis und dem Typhus; für die Erklärung der<br />

Blutungen ist damit indess noch nicht zu viel geholfen. Möglich<br />

wäre es ja, dass die im Blute circulirenden Bacterien einen direct<br />

schädigenden Einfluss auf die Gefässwände ausüben, und eine solche<br />

Annahme ist in der That nahe gelegt für die ulceröse Endocarditis<br />

und manche septische Processe, bei denen es wiederholt gelungen ist,<br />

inmitten einer Ecchymose der Haut oder der Niere oder der Pia mater<br />

eine Capillare zu entdecken, die durch einen Mikrokokkenhaufen<br />

verstopft war. Doch selbst zugestanden, dass es die Einwirkung der<br />

Bacteriencolonie auf die betreffende Stelle der Capillarwand gewesen,<br />

wodurch die Blutung erzeugt ist, so ist uns freilich auch hier der<br />

feinere Mechanismus der letzteren noch unbekannt; wenn, was durch<br />

anderweite später zu besprechende Erfahrungen sehr wahrscheinlich<br />

gemacht wird, die directe Wirkung des Bacterienhaufens auf die Capillarwand<br />

eine nekrotisirende ist, so wäre es begreiflicher Weise<br />

ebenso gut denkbar, dass während der successiven Entwicklung der<br />

Nekrose die Wand für rothe Blutkörperchen durchlässiger geworden,<br />

als dass sie wegen Verringerung der Cohäsion an einer oder mehreren<br />

kleinen Stellen nachgegeben hat. Ueberdies möchte ich ausdrücklich<br />

hervorheben, dass das Auffinden eines Mikrokokkenhaufens im Innern<br />

einer punktförmigen Blutung auch bei der ulcerösen Endocarditis<br />

keineswegs jedesmal gelingt, und dass vollends in all den übrigen<br />

Krankheiten bisher von dem Nachweis eines derartigen mechanischen<br />

Momentes gar nicht die Rede ist. Desshalb muss jedenfalls noch eine<br />

zweite Möglichkeit in s Auge gefasst werden, dass nämlich durch die<br />

innerhalb der Gefässe circulirenden Organismen die Zusammensetzung<br />

des Blutes der Art geschädigt und verschlechtert<br />

wird, dass davon in direct eine tiefe Läsion der Gefässwände resultirt.<br />

Denn wenn wir auch den Einfluss, welchen Veränderungen der<br />

Blutbeschaffenheit auf die Circulation ausüben, erst in den folgenden<br />

Vorlesungen des Näheren erörtern werden, so habe ich Sie bisher<br />

schon so häufig auf die Wechselwirkung zwischen Blut und Gefässen

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