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I. Herz.

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Entzündung. 281<br />

derartige, dass sie für einmal Atonie der Ringmuskulatur und dem-<br />

nächsi zugleich grössere Reibungswiderstände und eine grössere Durch­<br />

lässigkeit herbeiführt. An und für sieh steht freilich Nichts im Wege,<br />

dass durch irgend welche Processe die Durchlässigkeit vergrössert<br />

werden kann, ohne dass die Gleitungswiderstände wachsen, und ebenso<br />

ist es durchaus denkbar, dass unter Umständen letztere zunehmen,<br />

während die Porosität der Gefässwände sich nicht ändert. In der<br />

Entzündung aber weist meines Eraehtens Alles darauf hin, dass beide<br />

Factoren Hand in Hand mit einander und gleichförmig wachsen. So<br />

lange in den erweiterten Gefässen das Blut mit gesteigerter Geschwin­<br />

digkeit strömt, so lange fehlt jede Zunahme der Transsudation; und<br />

umgekehrt ist die letztere am hochgradigsten, wenn der Blutstrom<br />

der Art verlangsamt ist, dass die Bewegung jeden Augenblick zu<br />

stagniren droht. Ja. es ist keineswegs ausgemacht, ob Veränderungen<br />

solchen Grades, dass durch sie die Gefässhäute ertödtet werden, nicht<br />

auch die Durchlässigkeit derselben auf den höchsten Grad steigern<br />

mögen, da, wie war früher gesehen haben, das Blut in abgestorbene<br />

Gefässe wegen des übergrossen Widerstandes gar nicht eindringt und<br />

das darin befindliche sehr bald gerinnt, mithin die Möglichkeit einer<br />

Transsudation aus andern Gründen von vorn herein ausgeschlossen ist.<br />

Bei dieser Sachlage muss der Gedanke sich folgerichtig auf­<br />

drängen, dass es eine Veränderung im Stoff, eine Veränderung ehern i<br />

scher Natur ist, welche die Gefässwände bei der Entzündung er­<br />

fahren, und von der die charakteristischen Circulationsstörungen in-<br />

dueirt werden. Von dieser Auffassung ist auch die letzte Formulirung l3 ,<br />

welche J. Arnold seiner Stomatahypothese gegeben, nicht mehr prin-<br />

eipiell abweichend. Denn er denkt sich jetzt die Kittsubstanz der<br />

Golässendothelien von einer flüssigen oder höchstens zäh weichen Masse<br />

gebildet, welche bei der Entzündung eine Lockerung, d. i. doch eine<br />

innere Veränderung erfahre, und dadurch abnorm durchlässig werde.<br />

Arnold betont hiernach ausschliesslich die Veränderung der Kitt­<br />

substanz und zwar, weil er bei Infusionsversuchen mit gelösten und<br />

corpuskulärcn Farbstoffen den Durchtritt der letzteren immer nur in<br />

den Kittlinien beobachtet und verfolgt hat; mir dagegen erscheinen<br />

diese Versuche, so interessant sie auch sein mögen, nicht beweis­<br />

kräftig genug, um darauf hin die Möglichkeit der Filtration durch<br />

die Endothelplatten hindurch gänzlich bestreiten zu sollen. Lassen<br />

wir indess diesen Punkt selbst völlig bei Seite, so verkenne ich<br />

keineswegs, dass jene von mir gewählte Bezeichnung einer „Verände-

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