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I. Herz.

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404 Pathologie der Circulation.<br />

die sich während der Infusion einzustellen pflegt, um nach derselben<br />

alsbald wieder der gleichmässigen, nicht rythraischen Strömung Platz<br />

zu machen. Aber nicht blos der Venenpuls hört auf, auch der Druck<br />

sinkt in den Pausen wieder herab und zwar selbst bei schon sehr<br />

starker Plethora noch bis beinahe auf den ursprünglichen Stand. Das<br />

ist möglich, weil die Ueberfüilung nicht so sehr die grossen Venen,<br />

in denen ja allein der Blutdruck gemessen werden kann, als die Capillaren<br />

und die Venenwurzeln betrifft, und in zweiter Linie, weil<br />

wegen der grossen Dehnbarkeit der Venenwandungen eine auch ganz<br />

bedeutende Zunahme der Füllung doch die Spannung jener nicht erheblich<br />

zu erhöhen braucht. So lange wenigstens der Abfluss des<br />

Venenbluts ins <strong>Herz</strong> nicht behindert ist! Dieser aber ist während<br />

der Pause zwischen den Injectionen und sobald der Arteriendruck<br />

zur Norm zurückgekehrt ist, vollkommen frei. Es fliesst ebensoviel<br />

Blut ins <strong>Herz</strong>, wie zuvor, nicht weniger und nicht mehr. Denn<br />

da weder die bewegenden Kräfte sich geändert haben, noch auch die<br />

Widerstände, so ist auch gar kein Grund vorhanden, weshalb das<br />

Blut in grösserer Geschwindigkeit strömen, und dadurch mehr als das<br />

normale Quantum in das <strong>Herz</strong> und aus dem <strong>Herz</strong>en befördert werden<br />

sollte. Das bestätigt die mikroskopische Beobachtung des Zungen-<br />

oder Schwimmhautkreislaufs eines Frosches vollständig, dem in<br />

seine V abdominalis mediana eine Injection von defibrinirtem Froschblut<br />

gemacht wird; während der Einspritzung fehlt natürlich die Beschleunigung<br />

der Blutbewegung nicht, welche der acute Zuwachs des<br />

arteriellen Drucks bewirken muss; sehr bald nach dem Aufhören der<br />

Injection kehrt die ursprüngliche Stromgeschwindigkeit zurück. Auch<br />

wenn Sie die Blutmenge bestimmen, welche aus dem Vorderbein eines<br />

Hundes vor, während und nach einer Blutinfusion ausströmt, kommen<br />

Sie genau zu dem gleichen Resultat.<br />

Das also ist der Modus, mittelst dessen bei einer Ueberfüilung<br />

des Gefässsystems die Steigerung des arteriellen Druckes über die<br />

Norm hintangehalten wird. Die Arterien selbst füllen sich nicht erheblich<br />

stärker, oder höchstens insoweit, als massiger Nachlass des<br />

Tonus es gestattet; wohl aber werden die Capillaren und<br />

kleinen Venen, vor Allem in den Unterleibsorganen strotzend<br />

gedehnt und beherbergen auf diese Weise den bei Weitem grössten<br />

Theil des überschüssigen Blutes. Dass dies überhaupt möglich ist,<br />

kann für Sie nichts Ueberraschendes haben, nachdem ich wiederholt<br />

Ihre Aufmerksamkeit auf die Thatsache gelenkt habe, dass das Ge-

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