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I. Herz.

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792 Pathologie der Ernährung.<br />

mehrfach betont, in den Gewächsen nicht; das schliesst aber natürlich<br />

nicht aus, dass in ihnen, und zwar besonders in den zelligen<br />

Geschwülsten, ein gewisser, mehr oder weniger lebhafter Verbrauch<br />

und Wiederersatz fortdauernd vor sich geht: wenigstens dürften die<br />

früher angeführten Erfahrungen über das Vorkommen von Verfettungen,<br />

Verkalkungen und allerlei sonstigen Ernährungsstörungen<br />

in den Geschwülsten kaum eine andere Deutung zulassen.<br />

Auch darüber, ob durch den Stoffwechsel der Geschwülste, von der<br />

Materialentziehung abgesehen, irgend welche positiv schädliche Einflüsse<br />

auf den Organismus ausgeübt werden, besitzen wir nur unzulängliche<br />

Kenntnisse. Dass die Resorption verfetteten oder einfach atrophirten<br />

Geschwulstgewebes für den Körper nachtheilig sein sollte, ist kaum<br />

zu glauben, und von schädlichen Wirkungen der Verkalkung, der<br />

colloiden oder amyloiden Degeneration von Geschwulstpartien kann<br />

erst recht nicht die Rede sein. Wollte man aber selbst das directe<br />

Eindringen maligner Geschwülste in die Lymph- und Blutbahn hier<br />

heranziehen, so ist doch auch hier die Gefahr der Metastasenbildung<br />

so sehr die Hauptsache, dass dem gegenüber die Veränderung des<br />

Blutes an sich kaum in Betracht kommt. Denn es ist allerdings<br />

ganz richtig, übrigens auch sehr begreiflich, dass unter diesen Umständen<br />

allerlei epitheliale oder Spindelzellen, bei Melanosen auch<br />

pigmentirte Zellen im Blute circuliren, doch sind ihrer für gewöhnlich<br />

viel zu wenig, als dass daraus für die Circulation selbst irgend eine<br />

Störung erwachsen könnte. Jedenfalls geschieht nur sehr ausnahmsweise<br />

eine solche Ueberschwemmung des Blutes mit Geschwulstzellen,<br />

wie sie Lücke 74 in einem Fall von Lymphosarkom der Achseldrüsen<br />

constatirte, das in die Vena subclavia eingebrochen war.<br />

Von Einer Gruppe von Ernährungsstörungen in den Geschwülsten<br />

wissen wir indess nur zu sicher, dass sie erhebliche Gefahren für den<br />

Gesammtorganismus herbeizuführen vermögen, nämlich der Nekrose<br />

mit den in ihrem Gefolge auftretenden Zersetzungsvorgängen. Eine<br />

einfache Nekrose, wie sie gar nicht selten im Innern grosser Ge­<br />

schwülste in Folge von Gefässverlegung etc. auftritt, ist allerdings<br />

schwerlich ein bedenklicher Vorgang. Wenn aber im Nekrotischen<br />

irgend welche abnorme Zersetzungen vor sich gehen, dann ist dem<br />

Verderben Thür und Thor geöffnet. In der Geschwulst selbst kommt<br />

es zu eitriger Entzündung, es entwickelt sich Fieber, das sonst zum<br />

Krankheitsbild der Geschwülste, der malignen so wenig wie der gut­<br />

artigen, in keiner Weise gehört, und wenn jetzt Geschwulstpartikel<br />

verschleppt werden, so giebt es nicht blos Metastasen, sondern auch

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