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I. Herz.

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Verfettung. 643<br />

Wenn es sich demnach bei der Obesitas um eine Aufspeicherung<br />

von Fett wegen unzureichender Verbrennung handelt und zwar so­<br />

wohl von Nahrungsfett als von solchem, das im Körper aus Eiweiss<br />

entstanden, so können sich augenscheinlich bei derselben alle Organe<br />

betheiligen, in denen überhaupt physiologischer Weise Fett abgespalten<br />

wird. Dadurch wird es auch verständlich, weshalb in diesen Fällen<br />

sich die Fettanhäufung nicht blos auf die gewöhnlichen Lokalitäten<br />

beschränkt, sondern auch auf solches lockeres Bindegewebe übergreift,<br />

das sonst davon frei zu bleiben pflegt, wie das intermuskuläre. Denn<br />

wenn es in so bedeutender Menge in den Säftestrom gelangt, so darf<br />

man ganz gewiss erwarten, dass sich wenigstens ein Theil davon<br />

schon in möglichster Nähe des Entstehungs- resp. Abspaltungsortes<br />

ablagert, und für das in den Muskeln abgespaltene Fett ist dies ja<br />

das intermuskuläre Zellgewebe. Auch die Aufspeicherung des Fetts<br />

in der Leber der F'ettsüchtigen macht der Erklärung keine Schwierig­<br />

keit. Denn die Leber ist ja eines der physiologischen Depots für<br />

das Fett, und sobald eine reichliche Menge emulgirten Fettes in den<br />

Säften und damit auch im Blute circulirt, so wird nothwendig auch<br />

von den Leberzellen viel davon aufgenommen. Ob dies Fett Nah­<br />

rungsfett ist oder Spaltfett, ist dabei ganz irrelevant, und es dürfte<br />

sogar mindestens sehr zweifelhaft sein, ob das Fett, welches z. ß.<br />

regelmässig nach reichlichem Genuss von Milch in der Leber be­<br />

sonders der saugenden Thiere sich ansammelt, direct vom Darm aus<br />

in der Pfortader der Leber zugeführt wird. Dass aber in der Leber<br />

das Fett sich nicht blos anhäuft, sondern auch mit besonderer Vor­<br />

liebe liegen bleibt, hängt für einmal sicher damit zusammen, dass zu<br />

den Leberzellen ein eminent sauerstoffarmes Blut tritt — auch<br />

das von der A. hepatica in die Leber gebrachte Blut ist ja venös<br />

geworden, ehe es sich in die Lebercapillaren ergiesst. Fürs Zweite<br />

spricht bekanntlich sehr Vieles dafür, dass das Fett der Leber­<br />

zellen für die Galle, vielleicht zur Bildung der Chol alsäure, ver­<br />

wendet wird, und es wäre darum wohl daran zu denken, dass bei<br />

den F'ettsüchtigen die gallenbereitende Function der Leberzellen ebenso<br />

geschwächt und beeinträchtigt ist, wie die oxydativen der diversen<br />

anderen Zellen. In der That ist es eine unter den Aerzten aller<br />

Jahrhunderte sehr verbreitete Meinung, dass die Fettsüchtigen wenig<br />

Galle produeiren 9<br />

Unter allen Umständen hat die Polysarcie Nichts mit atrophi-<br />

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