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I. Herz.

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Oertliche Kreislaufsstörungon. 1*2 l J<br />

teralen Hyperämie um so beträchtlicher ist, je hochgradiger die pri­<br />

märe Anämie und je grösser das Gebiet, auf welches diese sich er­<br />

streckt. Lebhafteres Interesse wird deshalb bei Ihnen die zweite<br />

Kategorie dieser Hyperämien erregen, nämlich die der selbstständigen,<br />

so zu sagen, idiopathischen, wo die abnorme Ursache direct wider­<br />

standsverringernd auf eine Arterienbahn wirkt. Denn abnorm müssen<br />

die Ursachen sein, welche eine pathologische Widerstandsverminderung<br />

setzen, wenn sie auch freilich dieselbe nur durch die gleichen Mittel<br />

erzeugen können, deren sich der Organismus bei der physiologischen<br />

Steigerung des Blutgehalts in einem Körpertheil bedient, d. h. also<br />

durch directe erschlaffende Einwirkung auf die Gefässwand und zwar<br />

entweder ihre Muskulatur selbst oder ihre nervösen Einrichtungen, oder<br />

durch Herabsetzung der Erregung der Vasomotoren oder durch Steigerung<br />

der Erregung der Erweiterer.<br />

Direct erschlaffend auf die Muskulatur der Arterien wirkt, wie<br />

Jedermann weiss, eine Wärme, welche die normale Körpertemperatur<br />

selbst nur um ein Geringes überschreitet. Wenn Sie die Hand in<br />

heisses Wasser stecken, wird sie roth, und ein Kaninchenohr, das Sie<br />

in ein Wasserbad von 45—48° eintauchen, zeigt sehr bald eine wahr­<br />

haft colossale Dilatation und Injection sämmtlicher Gefässe. Dass" dies<br />

aber wirklich nur durch directe Erschlaffung der Gefässmuskcln hervor­<br />

gerufen worden, lässt sich gerade hier sehr einfach zeigen; denn Sie<br />

brauchen das Ohr nur vorher an seiner Wurzel fest zu ligiren und<br />

dann einige Minuten in das warme Wasser zu tauchen: wenn Sie nun,<br />

gleich nachdem Sie das Ohr aus dem Wasser herausgenommen, die<br />

Ligatur lösen, so tritt die enorme Erweiterung aller sichtbaren Ge­<br />

fässe ganz genau ebenso ein und erreicht weit stärkere Grade, als sie<br />

nach einer so kurzen Abbindung an sich jemals erlangen würde. Auf<br />

directer Muskellähmung beruht auch die Ihnen aus Früherem ver­<br />

ständliche Erweiterung, welche Arterien, die längere Zeit starkem<br />

äusseren Druck ausgesetzt und dadurch comprimirt gewesen sind,<br />

nach plötzlicher Entfernung dieses Druckes erfahren; so kann die<br />

Exstirpation einer grossen Geschwulst aus der Bauchhöhle oder die<br />

rasche Entleerung eines grossen Ascites eine hochgradige Hyper­<br />

ämie der Darmgefässe nach sich ziehen, und die Function einer grossen<br />

Ilydroeele Hyperämie der Soheidenhautgefässe. Dann ist auch die<br />

Erweiterung, welche an den Arterien eines Theils eintritt, den man<br />

mechanisch insultirt, z. 13. einige Male kräftig streicht, ganz ge­<br />

wiss auf Nichts Anderes zu beziehen, als eine directe Erschlaffung,<br />

C ohnli ei in, Allm-iiu-inc Piilliolotfu-. 2. Aull. 9

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