12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Herz</strong>. 67<br />

mithin auch nicht mehr aus den Capillaren in die Venen und aus den<br />

Arterien in die Capillaren überfliesst. Anders dagegen, wenn der<br />

Ventrikel in der Diastole eine die Norm übersteigende Menge Blutes<br />

aufzunehmen im Stande ist. Jetzt bietet sich für die gesteigerte Lei­<br />

stungsfähigkeit des <strong>Herz</strong>muskels auch ein grösseres Object dar, und<br />

jetzt wird bei jeder Systole ein grösseres Quantum Blut in die Ar­<br />

terien geworfen. Die nothwendige Folge ist, dass der arterielle<br />

Mitteldruck so lange wächst, bis wieder zwischen zwei Systolen<br />

in die Capillaren eine ebenso grosse Menge Blutes abfliesst, als durch<br />

eine Systole in die Arterien geschleudert wird. Hand in Hand aber<br />

mit dieser Zunahme des mittleren Arteriendruckes muss eine Erniedri­<br />

gung der Spannung in den Venen gehen, aus denen ja jedesmal eine<br />

abnorm grosse Menge Blutes sich ins <strong>Herz</strong> entleert,<br />

Dass nun wirklich der Kreislauf in dieser Weise sich ändern<br />

muss, ist für die Hypertrophie mit Dilatation, die sog. excentrische<br />

Hypertrophie, ohne Weiteres klar, da hier der Ventrikel in der<br />

Diastole in abnorm reichlicher Weise sich füllen kann; und weil min­<br />

destens die grosse Mehrzahl aller idiopathischen <strong>Herz</strong>hypertrophien<br />

excentrische sind, so hat die Beantwortung der Frage für die nicht<br />

excentrische Hypertrophie hauptsächlich theoretisches Interesse. Doch<br />

liegt die Sache ganz ebenso auch bei diesen einfachen <strong>Herz</strong>vergrösse­<br />

rungen. Da nämlich auch die Wand des hypertrophischen Ventrikels<br />

dehnbar ist, so steht dem Nichts im Wege, dass der stärkere Impuls,<br />

die grössere Beschleunigung, welche die kräftigere Hcrzaction dem ar­<br />

teriellen Blutstrom ertheilt hat, sich bis in die Venen fortpflanze, und<br />

nun in der Diastole das Blut sich auch rascher in den Ventrikel er-<br />

giesse, der seinerseits dem Einströmen einer reichlicheren Menge keinen<br />

Widerstand entgegensetzt, So pflegt denn bei den Individuen mit idio­<br />

pathischer <strong>Herz</strong>hypertrophie der Arterienpuls gross, stark gespannt<br />

und schwer unterdrückbar zu sein; der arterielle Druck ist über<br />

das normale Mittel erhöht, der venöse unter dasselbe er­<br />

niedrigt und Folge dessen die Geschwindigkeit des Blut­<br />

stroms gesteigert: dass aber der Lungenkreislauf an dieser Be­<br />

schleunigung vollen Theil nimmt, bedarf kaum erst ausdrücklicher<br />

Erwähnung.<br />

Aber so ausgesprochen der Unterschied sein mag zwischen der<br />

Circulation dieser Menschen und deren mit gut compensirten Klappen­<br />

fehlern, so wollen Sie trotzdem nicht glauben, dass jene viel besser<br />

daran sind, als letztere. Davon, dass der hohe arterielle Druck auch<br />

5*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!