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I. Herz.

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Entzündung.<br />

Eiterkörperchen und des Transsudats in der Cornea, insofern diese in<br />

ihrem Lichtbreehungsvermögen von dem des Hornhautgewebes differiren.<br />

In den Knorpel, in dem es keinerlei dehnbare Maschen oder<br />

Kanäle giebt, können natürlich Exsudatflüssigkeit oder Eiterkörperchen<br />

nicht eindringen; darum findet man bei Gelenkentzündungen Exsudat<br />

zwar in der Gelenkhöhle, aber niemals in den Gelenkknorpeln. Ist<br />

dagegen ein flächenhaftes Organ entzündet oder eines, dessen Gefässe<br />

an Hohlräume stossen, so wird das Entziindungsproduct, sobald es<br />

eine gewisse Quantität erreicht hat, auf die freie Fläche ausgeschwitzt,<br />

und hier spricht man von Exsudat im engeren Sinne. Das ist der<br />

Fall bei allen serösen bläuten, auch bei der Dura maier, bei der<br />

Chorioidea, deren Exsudat mit dem Glaskörper sich mischt, und beim<br />

Periost und Perichondrium; denn bei den letztgenannten Häuten ist<br />

zwar keine ihrer Flächen im anatomischen Sinne frei oder stösst an<br />

einen Hohlraum, nichtsdestoweniger exsudirt das Entzündungsprodukt<br />

aus ihrem Gewebe heraus und zwar zwistdien die Haut und den<br />

Knochen, resp. Knorpel, weil diese Stelle der Ansammlung des Exsudates<br />

geringere Hindernisse entgegenstellt, als das sehr dichte Gewebe<br />

des Periostes selber. Denn dies ist das Princip, das dem Ganzen<br />

zu Grunde liegt: das Entzündungsprodukt häuft sich dort an,<br />

wo es den geringsten Widerstand findet. Deshalb muss es bei<br />

der Pneumonie sehr bald in die Alveolen gerathen und diese erfüllen,<br />

weil es in den Alveolarsepta keinen Platz hat; und man müsstc<br />

eigentlich auch von einem pneumonischen Exsudat sprechen statt<br />

der Bezeichnung des Infiltrats, die sich an diesem Orte dafür eingebürgert<br />

hat. Aus jenem Princip wird es auch ohne Weiteres verständlich,<br />

warum an Stellen, wo eine sehr feste Decke den Durchtritt<br />

des Exsudats auf die freie Fläche verhindert, eine Blase oder Pustel<br />

entsteht. In Organen endlich, die frei mit der Aussenwelt communiciren<br />

und offenen Abfluss dahin haben, wird nothwendiger Weise das<br />

Fntzündungsprodukt abfliessen, resp. sich den Secreten beimischen.<br />

So an allen Schleimhäuten, so aber auch in der Niere, wo der<br />

Harn durch Entzündung ei weiss- und körp er che nh altig wird.<br />

Nehmen Sic zu alledem noch die so verschiedene Beschaffenheit des<br />

entzündlichen Transsudats, wie ich sie Ihnen vorhin zu schildern versuchte,<br />

so werden Sie sicher anerkennen, dass der Tumor, so gleichartig<br />

auch immer seine Entstehungsgeschichte, doch in seiner Erscheinungsweise<br />

zu den wechselndsten Symptomen der Entzündung gehört.<br />

Wir kommen jetzt zu dem dritten Punkt'', dem Schmerz,<br />

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