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I. Herz.

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<strong>Herz</strong>. -11<br />

mehr Arbeit zu verrichten; das Entgegengesetzte hat Statt bei völlig<br />

ruhiger Körperhaltung, so sicherlich im Schlafe. Dabei setzen wir<br />

hier voraus, dass die Widerstände, welche der Ventrikel bei seiner<br />

Contraetion zu überwinden hat, immer die gleichen sind, was doch<br />

auch nur bedingt und innerhalb gewisser Grenzen der Fall ist. Denn<br />

abgesehen von den regelmässig wiederkehrenden respiratorischen<br />

Schwankungen des arteriellen Drucks, wissen wir doch schon heute,<br />

obwohl uns das tägliche Verhalten des Blutdrucks, wegen der Unvoll-<br />

kommenheit der uns zu Gebote stehenden Bestimmungsmittel z. Z.<br />

viel weniger genau bekannt ist, als das der Pulsfrequenz und auch<br />

der Eigenwärme, wir wissen, sage ich, dass unter ganz physiologischen<br />

Verhältnissen, so bei Körperarbeit oder während der Verdauung, der<br />

arterielle Druck höher ansteigt, als zu anderen Perioden: womit wieder<br />

die systolische Arbeitsgrösse des Ventrikels wächst. Es ist eben beim<br />

<strong>Herz</strong>en nicht anders, wie bei allen übrigen Apparaten des thierischen<br />

Organismus: die Maschine arbeitet desswegen so sicher und so voll­<br />

kommen, weil sie darauf eingerichtet ist, den wechselnden<br />

inneren und äusseren Bedingungen sich prompt zu acrom-<br />

modiren. Von einer „normalen" Arbeitsgrösse, als einem bestimmten<br />

absoluten Werthe, kann man beim <strong>Herz</strong>en so wenig, als beim Magen oder<br />

den Nieren sprechen; denn je nach den Zuständen und dem Verhalten des<br />

übrigen Körpers ist bald diese, bald jene Grösse „normal." Das Kriterium<br />

der Gesundheit liegt vielmehr darin, dass das <strong>Herz</strong> den wechselnden<br />

Arbeitsansprüchen sogleich nachzukommen im Stande ist. Ist aber<br />

der menschliche Flerzmuskel so organisirt, dass er selbst sehr hoch<br />

gesteigerte Arbeitsansprüche zu befriedigen vermag, nun, so kann es<br />

auch nicht Wunder nehmen, wenn eine Verkleinerung seines Arbeits­<br />

vermögens ihn noch nicht unfähig macht, den gewöhnlichen, mittleren,<br />

an ihn gestellten Arbeitsaufgaben zu entsprechen. Bis zu welchem<br />

Grade aber das physiologische <strong>Herz</strong> den an dasselbe gerichteten An­<br />

sprüchen gerecht zu werden vermag, darüber belehrt uns vollständig<br />

erst die Pathologie.<br />

Die von dem <strong>Herz</strong>muskel geleistete Arbeit wird — das halten<br />

wir als Ausgangspunkt unserer ganzen Erörterungen fest — be­<br />

stimmt durch das während der Diastole in den Ventrikel gelangte<br />

Blutquantum und die Grösse des Widerstandes, welchen das <strong>Herz</strong> bei<br />

der Fortbewegung dieses Blutquantums überwinden muss, und weil<br />

diese beiden Grössen physiologischer Weise fortwährenden Schwan­<br />

kungen unterworfen sind, so ist auch die systolische Arbeitsgrösse

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