12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Oertlicher Tod. Nekrose.<br />

entzündet sich schlimmsten Falls, wie ich Ihnen früher mitgetheilt<br />

habe, das Ohr oder Bein, und wenn Sie es einige Minuten in Wasser<br />

von 42°, oder in eine Kältemischimg von —1 oder 2° stecken, so<br />

resultirt davon nichts, als eine nach relativ kurzer Zeit vorübergehende<br />

Hyperämie. Lassen Sie dagegen das Bein eine Reihe von Stunden<br />

in diesen massigen Hitze- oder Kältegraden, dann erfolgt auch hinter<br />

ihnen eine mehr oder weniger umfangreiche Nekrose. Die Erklärung<br />

für diese Verschiedenheit ist nicht schwer. Die wirklich extremen<br />

Temperaturen beschädigen durch Coagulation des Eiweiss oder wo­<br />

durch auch immer sonst, unmittelbar auf der einen Seite die Gewebs­<br />

zellen, auf der andern die Blutgefässe derart, dass eine Herstellung<br />

unmöglich ist. Das geschieht aber nicht bei den geringeren Ab­<br />

weichungen von der normalen Wärme; denn ein gefrorner Muskel ist<br />

nach dem Aufthauen wieder erregbar. Doch treffen mehrere Umstände<br />

zusammen, um auch weniger extreme Temperaturveränderungen, so­<br />

bald sie länger anhalten, verderblich zu machen. Für einmal leidet<br />

darunter die Circulation, was besonders für die Kälte Ihnen ein­<br />

leuchten wird; dass auch für die Constitution der Zellen diese Tem­<br />

peraturen nicht ganz gleichgültig sein werden, lässt sich mit Sicher­<br />

heit erwarten, wenn schon die Art der Aenderung nicht überall<br />

bekannt ist; das-Wichtigste ist aber jedenfalls, dass die Stoffwechsel­<br />

vorgänge bei so abnormen Temperaturen gar nicht oder in so abnormer<br />

Weise ablaufen, dass damit das Leben der Theile auf die Dauer nicht<br />

erträglich ist, Eben dieser Umstand erklärt es auch, dass für ein­<br />

zelne Gewebe und Organe schon eine massige Temperaturabweichimg<br />

von verhältnissmässig geringer Dauer deletär ist, während andere<br />

erst nach viel längerer Zeit dadurch zu Grunde gerichtet werden;<br />

eine Darmschlinge, die ein paar Stunden lang nur einer Temperatur<br />

von 8—10° C. exponirt gewesen ist, stirbt sicher ab, während Mus­<br />

keln und vollends die Haut davon gar nicht oder doch nur unerheb­<br />

lich afficirt werden.<br />

Bei der obigen Klassificirung und Aufstellung der Ursachen der<br />

Nekrose sind wir naturgemäss von solchen Körpertheilen ausgegangen,<br />

in denen vorher die Bedingungen der normalen Ernährung sammt und<br />

sonders in regelrechter Weise erfüllt waren. Doch ist bei diesen<br />

Erwägungen noch einigen besonderen Momenten Rechnung zu tragen.<br />

Ich denke dabei weniger daran, dass öfter mehrere Ursachen der ver­<br />

schiedenen Kategorien zusammentreffen, um die Nekrose zu erzeugen.<br />

Dafür habe ich soeben erst gelegentlich des Einflusses extremer<br />

34*<br />

531

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!