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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

sie zu Stande kommt, darüber besitzen wir, wenn wir ehrlich sein<br />

wollen, bislang nur Vermuthungen. Die anatomische Untersuchung<br />

chlorotischer Frauen hat Otters eine gewisse Enge und Dünnwandigkeit<br />

der grösseren Arterien, besonders der Aorta, andere Male mangelhafte<br />

Ausbildung der Genitalien nachgewiesen •— aber gerade an den blut­<br />

bildenden Organen ist bislang kein Befund aufgedeckt worden, welcher<br />

Licht auf die eigenthümliche Veränderung des Blutes in dieser Krank­<br />

heit würfe. Andererseits liegt die seit Alters bekannte Heilkraft des<br />

Eisens in dieser Krankheit, von dem Hayem 15 neuerdings gezeigt<br />

haben will, dass unter seinem Einfluss die Blutkörperchen röther wer­<br />

den, unstreitig den Gedanken nahe, dass es an der zur Blutbereitung<br />

erforderlichen Stoffen, vornehmlich dem Eisen, in der von den Bleich­<br />

süchtigen resorbirten Nahrung fehlt, sei es, weil zu wenig Eisen in<br />

leicht verdaulicher Form aufgenommen wird, oder, was Zander 10<br />

jüngst betont hat, weil der Magensaft der Bleichsüchtigen zu arm an<br />

Salzsäure ist. Doch wollen Sie Sich darüber nicht täuschen, dass<br />

unsere gegenwärtigen Kenntnisse noch nicht ausreichen, um über die<br />

Berechtigung dieser Hypothese ein entscheidendes Urtheil zu fällen.<br />

459<br />

Seit langer Zeit haben ferner gewisse Krankheitsfälle die Auf­<br />

merksamkeit der Aerzte erregt, die im Allgemeinen unter dem Bilde<br />

der chronischen Anämie einhergehen, indessen durch Aetiologie, ana­<br />

tomischen und mikroskopischen Befund, sowie durch ihren Verlauf so<br />

viel Eigenartiges verrathen, dass man gemeint hat, sie durch den<br />

Namen der essentiellen Anämien gegenüber den übrigen, gewöhn­<br />

licheren express kennzeichnen zu sollen. Was in allen diesen Fällen<br />

constant wiederkehrt und dem Gesammtbilde das charakteristische<br />

Gepräge aufdrückt, ist die Verringerung der färbenden Bestand­<br />

teile des Blutes, des Hämoglobingehalts. Schwieriger zu ent­<br />

scheiden dürfte es dagegen sein, ob dabei eine Verkleinerung der<br />

Gesammtblutmenge, eine echte Anämie, vorliegt — wofür der<br />

Sectionsbefund in vielen Fällen ganz evident zu sprechen scheint —,<br />

oder ob lediglich ein fehlerhaftes Verhalten der rothen Blut­<br />

körperchen dem Ganzen zu Grunde liegt. Hinsichtlich dieser<br />

ist wiederholt festgestellt worden, dass sie blasser sind, als nor­<br />

mal, mithin weniger Hämoglobin führen, als gesunde Körperchen;<br />

weit häufiger aber noch ist eine, und zwar zuweilen sehr bedeu­<br />

tende Verringerung der Zahl der Blutkörperchen in dem Blute dieser<br />

Kranken conslatirt worden, ja man darf vielleicht sagen, diese Oli-<br />

gocythämie fehlt in den ausgesprochenen Fällen niemals. Han-

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