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I. Herz.

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Pathologie des Lyniphstroms. Wassersucht. 480<br />

die mesenterialen Chylusgefässe dehnen sich zu dicken varicösen<br />

Strängen aus, auch die Leber- und Nierenlvmphgefas.se sind auf-<br />

fäliig weit, während eine abnorme Dilatation der peripheren Gefässe<br />

nur vereinzelte Male gesehen worden ist. Dass die so stark gedehnten<br />

Chylusgefässe gelegentlich bersten, habe ich Ihnen vorhin erst ange­<br />

führt. Aber auch abgesehen von dem so entstehenden einlösen Ascites,<br />

führt die Stenose und gar die Verlegung des D. thoracicus, wenn keine<br />

Collateralbahnen zu Hülfe kommen, wohl immer zu Hydrops Ascites<br />

und vermuthlich auch Oedem der Unterleibsorgane; wie es mit der<br />

Haut und den Extremitäten steht, ist aus der Litteratur nicht mit<br />

Sicherheit zu entscheiden, da sowohl allgemeines Oedem, resp. weit­<br />

verbreitete Sklerodermie als Folge der Unwegsamkeit des Brustganges<br />

mehrere Male erwähnt, als auch von vortrefflichen Autoren gerade die<br />

Abwesenheit von Wassersucht in anderen Fällen betont wird 6 . Die<br />

Entscheidung der Frage wird übrigens auch dadurch ersehwert, dass<br />

manche Fälle von Verschluss des Brustganges durch ein constitutio-<br />

nellcs Leiden complicirt waren, welches an sich dazu angethan war,<br />

Wassersucht zu erzeugen, z. B. Verlegung des Ganges durch metasta­<br />

tische Krebsknoten. Das gilt ganz besonders für das unstreitig weit­<br />

aus häufigste Hemmniss, welchem der Lymphstrom im D. thoracicus<br />

begegnet, nämlich die Zunahme der Venenspannung durch nicht oder<br />

ungenügend compensirte <strong>Herz</strong>fehler. Dass durch dieses Moment die<br />

Entleerung des Chylusstroms in die Subclavia wesentlich erschwert<br />

sein muss, bedarf keines weiteren Beweises; aber um die Wassersucht<br />

der <strong>Herz</strong>kranken zu erklären, brauchen wir, wie Sie wissen, dieses<br />

Moment ganz und gar nicht zu berücksichtigen. Sei dem aber, wie<br />

auch immer, so wollen Sie das doch beherzigen, dass diese ganze<br />

Frage vom Hydrops durch Behinderung der Aufsaugung und des<br />

Lymphstroms nur für die abnormen Widerstände im Brustgang auf­<br />

geworfen werden kann. Selbst die totale Sperre der gesammten<br />

Lvmphbahnen eines einzelnen Körpertheils hat niemals Oedem des­<br />

selben zur Folge, so lange die Lymphabscheidung in ihm die normale<br />

ist. Das ist für die Extremitäten durch Versuch und pathologische<br />

Erfahrung über allen Zweifel festgestellt; und darum scheint es mir<br />

auch für die Bauchhöhle sehr gewagt, mit Wegner' in der vermin­<br />

derten Resorption Seitens der Zwerchfellspumpe eine unmittelbare<br />

Ursache für Ascites zu sehen; selbst wenn die Aufsaugung Seitens<br />

der Zwerchfellslymphbahnen ganz aufhören sollte, dürften die Blut-<br />

"•efäs>e des Peritoneum genügen, das geringe Quantum Peritoneal-

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