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I. Herz.

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618<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Mark ganz abgesehen. Im Gegentheil kommt, besonders in den<br />

schwächeren Graden der Verkalkung, nach Auflösung der Salze durch<br />

Säuren die ursprüngliche Structur des Gewebes unverändert zum Vorschein,<br />

und wo das nicht geschieht, darf man in den meisten Fällen<br />

annehmen, dass schon vor der Verkalkung die Beschaffenheit des<br />

Theils erhebliche Störungen erfahren hatte.<br />

Versuchen wir nun, uns Rechenschaft davon zu geben, wie und<br />

aus welchen Gründen diese Incrustation mit Erdsalzen zu Stande<br />

kommt, so ist der unstreitig nächstliegende Gedanke, dass es sich<br />

dabei einfach um ein Unlöslich werden, Ausfallen von vorher an<br />

Ort und Stelle gelösten Kalksalzen handelt. Giebt es doch<br />

kaum ein einziges Gewebe, in dessen Asche nicht dieselben Erdsalze<br />

sich nachweisen Hessen, aus denen die pathologischen Incrustationen<br />

bestehen! Läge die Sache so einfach, so würde unsere ganze Aufgabe<br />

darin bestehen, den Grund des Ausfallens der Salze, also beispielsweise<br />

des Schwunds der Lösungsmittel, nachzuweisen. Indess<br />

ergiebt ein sehr kurzes Nachdenken, dass dies der Zusammenhang<br />

der Dinge in keiner Weise sein kann. Denn der Aschengehalt selbst<br />

der an anorganischen Stoffen reichsten Gewebe — natürlich Knochen<br />

und Zähne ausgenommen — beträgt höchstens 1—2 pCt. und bei<br />

manchen erreicht er 1 pCt. bei Weitem nicht; nehmen Sie dagegen<br />

eine hochgradig verkalkte Arterie oder eine verkalkte Trichinenkapsel,<br />

ein verkreidetes Exsudat, so steht die Masse der Erdsalze nur<br />

wenig der des ursprünglichen Gewebes nach. Daraus folgt mit unweigerlicher<br />

Consequenz, dass die Erdsalze der Verkalkung zu<br />

den Theilen gebracht und in sie abgelagert sein müssen.<br />

Es gilt demnach in erster Linie die Frage zu beantworten, wo die<br />

betreffenden Kalksalze herkommen, und demnächst den Grund aufzufinden,<br />

weshalb dieselben an der bestimmten Stelle ausgefällt und<br />

deponirt werden.<br />

Durch die erste Frage soll es selbstverständlich nicht als zweifelhaft<br />

hingestellt werden, dass särnmtliche anorganische Substanzen<br />

in letzter Instanz mit der Nahrung von aussen in den Körper hineingelangen.<br />

Machen kann der Organismus Kalksalze freilich nicht; wohl<br />

aber ist er zu jeder Zeit im Besitz eines recht beträchtlichen Vorraths<br />

derselben in den Knochen, und so muss mindestens die Möglichkeit<br />

offen gehalten werden, dass eine Verkalkung dadurch zu<br />

Stande kommt, dass Erdsalze dem Skelett entnommen und anderswo<br />

abgesetzt werden. Auf das thatsächliche Vorkommen derartiger me-

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