12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einfache Atrophie. öS 7<br />

Leistungsfähigkeit steht. Dass diese Atrophien damit zusammen­<br />

hängen und dann eintreten, wenn die betreffenden Organe nichts mehr<br />

für den Organismus zu leisten vermögen, und somit für ihn gewisser-<br />

massen überflüssig geworden sind, steht freilich ausser aller Frage.<br />

Mit einer solchen Auffassung ist aber der Modus ganz und gar nicht<br />

aufgehellt, dessen sich der Organismus bedient, um die „zweckmässige- 4<br />

Atrophie einzuleiten, d. h. die unmittelbare Ursache derselben bleibt<br />

unerklärt. Auch die Annahme, dass die Thymus atrophire, weil die<br />

übrigen wachsenden Organe eine immer grössere Menge Blut für sich<br />

in Beschlag nehmen und dasselbe dadurch mittelbar der Thymus ent­<br />

ziehen, heisst doch nur die eigentliche Fragestellung maskiren, da<br />

dann immer wieder unklar bleibt, aus welchem Grunde die Thymus<br />

nicht in gleichem Grade mit den Muskeln oder mit der Milz etc. mit­<br />

wächst. Am ehesten dürften die bekannten Facta ausreichen, um die<br />

vorzeitige Senescenz der weiblichen Genitalien zu erklären; wenigstens<br />

scheint es mir ganz plausibel, dieselbe mit dem Verbrauch der ge­<br />

sammten Ovula in Verbindung zu bringen. Sobald alle Follikel ge­<br />

reift sind — neue werden ja bekanntlich nicht nachproducirt —, ist<br />

es mit den menstrualen Congestionen definitiv zu Ende: vielleicht<br />

dass dieser Umstand schon genügt, vielleicht aber, dass auch die ge­<br />

wöhnliche intermenstruale Circulation schwächer wird, jedenfalls ist.<br />

hier eine directe Handhabe, um die Verringerung der Blutzufuhr und<br />

damit die Atrophie der Genitalien begreiflich zu machen. Sollte aber<br />

diese Deutung nicht, mutatis mutandis, auch eine Anwendung auf die<br />

anderen physiologischen Atrophien gestatten? Das würde bedeuten,<br />

dass die Thymus dann atrophirt, wenn das Reproductionsvermögen<br />

ihrer Elemente erlischt; da an die fortdauernde Erneuerung der Zellen<br />

sowohl die Function des Organs, als auch seine eigene<br />

Existenz gebunden ist, so involvirt der genannte Zeitpunkt das all­<br />

mähliche Versiegen der hypothetischen Blutbereitung nicht minder, als<br />

das Ende des weiteren Wachsthums, das nun, bei dem Wegfall aller<br />

ferneren Anbildung, nothwendig in Atrophie umschlagen muss. Die<br />

Thymus, heisst das mit anderen Worten, wird schon altersschwach<br />

zu einer Zeit, wo der übrige Organismus noch der vollsten, blühend­<br />

sten Jugend sich erfreut. Ist das aber richtig, so hatten wir augen­<br />

scheinlich guten Grund, auch die physiologischen Atrophien den ac-<br />

tiven anzureihen.<br />

Wenn aber die innige Verbindung zwischen Function und Blut­<br />

strömung schon bei den erstbesprochenen activen Atrophien eine

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!