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I. Herz.

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Oertlicher Tod. "Nekrose. 557<br />

von einem mit Eiter gefüllten Demarkationsgraben umschlossen<br />

wird. Ist das aber geschehen, so ist der nekrotische Theil noch in<br />

viel vollständigerer Weise, als durch die Einkapselung, ausser Zu­<br />

sammenhang mit dem Organismus gebracht, er ist —- und darin liegt<br />

das Bedeutsame dieses Hergangs — völlig ausgelöst, dissecirt.<br />

Was dann weiter mit ihm geschieht, das wird vor Allem dadurch be­<br />

stimmt, dass in der grossen Mehrzahl dieser Fälle das Abgestorbene<br />

in kleinerer oder grösserer Ausdehnung an die freie Oberfläche des<br />

Körpers oder eines inneren Hohlraumes, wie des Darm- oder Ge­<br />

nitalkanals oder des Respirationstractus, grenzt, Denn dadutvh wird<br />

es ermöglicht, dass das Nekrotische einfach losgestossen und von<br />

seiner ursprünglichen Stätte entfernt wird; das Resultat ist ein<br />

Substanzverlust, an dessen Grunde eine eitrige Entzündung herrscht,<br />

oder ein echtes Geschwür, ein Ulcus. Hierin liegt das Cha-<br />

racteristische für alle Geschwüre, so ausserordentliche Verschiedenhei­<br />

ten dieselben auch in Bezug auf Grösse, Beschaffenheit und Verlauf<br />

unter einander darbieten mögen. Die detaillirte Schilderung dieser<br />

Differenzen, sowie ihre Erklärung, muss selbstverständlich der spe­<br />

ciellen pathologischen Anatomie und Chirurgie überlassen bleiben;<br />

wir müssen uns lediglich auf die Feststellung der allgemeingültigen<br />

Grundzüge beschränken. Ueberdies hat es auch in den allermeisten<br />

Fälle;: nicht die geringste Schwierigkeit, aus den individuellen Eigen-<br />

thünilichkeiten des Falls das Verhalten der betreffenden Geschwüre<br />

zu erklären. Von «massgebender Bedeutung ist dabei in erster Linie<br />

die Aetiologie der Nekrose. Denn von ihr hängt nicht blos Sitz<br />

und Umfang, resp. Tiefe des Ulcus ab, sondern grösstenteils auch<br />

der besondere Habitus und die Beschaffenheit des Geschwürsgrundes<br />

und -Ränder, so bei den t üb er cu lösen, den syphilitischen oder<br />

den krebsigen Geschwüren, die eben durch die Anwesenheit der<br />

käsigen, speckigen oder markigen Massen in der unmittelbaren Um­<br />

gebung des Ulcus so wohl charakterisirt sind. Demnächst erheischt<br />

die Form der ursächlichen Nekrose sorgfältige Berücksichtigung. Sic<br />

macht es begreiflich, weshalb z. B. bei einer Vertrocknungs-, auch bei<br />

einer Coagulationsnekrose, der Schorf auf einmal losgestossen zu wer­<br />

den pflegt, in anderen Fällen dagegen das Abgestorbene allmählich, in<br />

ganz kleinen, oft fast unmerklichen Partikeln sich exfoliirt; hier<br />

wächst das Geschwür eine Zeit lang, bis alles Nekrotische entfernt<br />

ist, dort hat es vom ersten Augenblicke an seine grösste Ausdehnung.<br />

Aber auch auf die Heftigkeit der rcactiven Entzündung und Eiterung

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