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I. Herz.

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Einfache Atrophie. 597<br />

Krankheiten, aber allen ist das Ergriffensein einer bestimmten Regiuii<br />

im Rückenmark gemeinschaftlieh, nämlich der grossen Ganglien­<br />

zellenhaufen in den Vorderhörnern, resp. im verlängerten Mark<br />

der St illing sehen Kerne, insbesondere des Hypoglossuskernes.<br />

Von den betreffenden Krankheiten sind einige acut, und zwar die<br />

spinale Lähmung der Kinder und die analoge der Erwachs eilen,<br />

und die acute Bul bärparal y sc, andere, nicht minder iv pische sind<br />

ausgesprochen chronisch, dabei aber fortschreitend, nämlich die pro­<br />

gressive Muskelatrophie und die progressive Bulbärparal yse<br />

Sie werden selbstverständlich nicht erwarten, dass ich Ihnen von<br />

diesen, an sich hochinteressanten Affectionen auch nur flüchtig skizzirte<br />

Krankheitsbilder 10 entwerfe: das kann nur Aufgabe der speciellen<br />

Nervenpathologie sein, und für uns genügt es ja auch vollständig, die<br />

Beziehungen herauszuheben, in denen dieselben zu Muskel- und Nerven­<br />

atrophien stehen. Solche Atrophien sind nun ein pathognomonisches<br />

Zeichen aller dieser Krankheiten, und zwar in den Bulbäraffectionen<br />

an den Muskeln der Zunge, des Gaumens und der Lippe und den sie<br />

versorgenden N. hvpoglossus, accessorius und facialis, in der Kinder­<br />

lähmung und der progressiven Muskelatrophic an den Körpermuskeln<br />

und ihren Nerven in mehr oder weniger grosser Verbreitung, bald<br />

an den oberen Extremitäten, bald an den unteren am stärksten, aber<br />

auch am Rumpf und Hals oft überaus auffällig. Immer ist dabei<br />

auch die Function der befallenen Muskeln wesentlich beeinträchtigt.<br />

und in der Regel geht sogar die Lähmung der Atrophie voran, so­<br />

dass auch Muskeln, deren Volumen noch gar nicht bedeutend ab­<br />

genommen hat, doch ihre Leistungsfähigkeit fast vollständig einge-<br />

büsst haben. Untersucht man die gelähmten und atrophirten Nerven<br />

und Muskeln mikroskopisch, so findet man Veränderungen, die, wie<br />

bemerkt, in hohem Grade denen bei traumatischen Lähmungen glei­<br />

chen. Je nach dem Stadium der Krankheit sind Nerven und Muskel­<br />

fasern mehr oder weniger verschmälert, resp. ganz geschwunden: von<br />

den noch erhaltenen Muskelfasern sind hier und da einzelne etwas<br />

verfettet die grosse Mehrzahl entschieden einfach atrophisch, dabei<br />

constant die Muskelkerne abnorm zahlreich. Das intermuskuläre<br />

Bindegewebe nimmt dagegen an der Atrophie nicht blos nicht Theil.<br />

sondern pflegt sogar an Masse zugenommen zu haben; nicht selten<br />

ist eine derartige Anhäufung von grossen Fettzellen in demselben,<br />

dass der Muskel vom blossen Auge ganz einer Fettsohwarte gleicht,<br />

in der nur noch etliche blassrothe Streifen an die ursprüngliche

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