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I. Herz.

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Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile. 621<br />

vollends die Alkalescenz des Harns dafür eine ausreichende Er­<br />

klärung darbietet. Dagegen sind uns leider die Bedingungen, welche<br />

die Erdsalze aus dem Transsudat ausfallen machen, völlig unbekannt<br />

und zwar einfach deshalb, weil wir nicht wissen, in welcher Form<br />

dieselben in den Transsudaten circuliren, resp. wodurch |sie daselbst<br />

in Lösung erhalten werden- 2 . Für freie, präexistirende Erdphosphate<br />

käme die in der Flüssigkeit befindliche Kuhlensäure wesentlich in<br />

Betracht; da aber mindestens ein grosser Theil des Kalkphosphates,<br />

nach der übereinstimmenden Ansicht aller neueren Autoren, mit Ei­<br />

weiss zu einem Kalkalbuminat verbunden ist, so walten hier jeden­<br />

falls viel complicirtere Verhältnisse ob. Möglich, dass, wie Litten 23<br />

geneigt ist zu glauben, in Folge einer mit dem Absterben oder der<br />

Obsolescenz einhergehenden Veränderung der chemischen Constitution<br />

der betreffenden Eiweisssubstanzen die Kalksalze daselbst festgehalten<br />

werden, möglich auch, dass schon die Verlangsamung des Säftestroms<br />

zu und an jenen Localitäten einen bedeutenden Antheil an der Depo­<br />

sition der Erdsalze hat •— jedenfalls dürfte es gerathen sein, über die<br />

Ursachen des Ausfallens der Erdsalze in nekrotischen und obsolescirten<br />

Geweben nur mit einiger Zurückhaltung Vermuthungen aufzustellen,<br />

die vielleicht eine einzige neue Thatsache über den Haufen wirft.<br />

Mag aber der Grund der Kalkablagerungen an jenen Stellen sein,<br />

welcher auch immer, so scheint das Factum selber auch auszureichen,<br />

um die Verkalkungen des höheren Alters zu erklären. Was diese<br />

vorzugsweise charakterisirt, ist die hervorragende Betheiligung des<br />

Circulationsapparats, der zuweilen in ganz erstaunlicher Ausbrei­<br />

tung und Intensität Sitz der Verkalkung wird. Gerade wegen dieser so<br />

auffälligen Massenhaftigkeit der Kalkablagerungen an senilen Gefässen hat<br />

Virchow schon vor langer Zeit den Verdacht ausgesprochen 24 , dass<br />

dieselben vielleicht in näherer Beziehung zum senilen Knochenschwund<br />

stehen, mithin auch sie eine Art Kalkmetastase darstellen, und eine interessante<br />

BeobachtungKüttner s 2 "', der bei einem 19jährigen Jüngling mit<br />

Caries der Brustwirbelsäule in verhältnissmässig kurzer Zeit eine hoch­<br />

gradige Verkreidung der meisten Arterien mittleren und kleineren Ka­<br />

libers sich ausbilden sah, scheint wohl geeignet, jenen Verdacht zu<br />

bestärken. Nichtsdestoweniger halte ich eine derartige Annahme für<br />

die senile Gefässverkalkung nicht für gerechtfertigt. In Küttner s<br />

Fall scheint das eben aufgestellte Postulat für den Sitz der metasta­<br />

tischen Kalkablagerung erfüllt zu sein: denn der Autor giebt aus­<br />

drücklich an, dass die Kalkmassen auf und in dem Gewebe der

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