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I. Herz.

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688<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Innern, dass der Uterus nach dem Ausstossen der Frucht eine physiologische<br />

Atrophie erfährt, welche, wenigstens soweit die eigentliche<br />

Muskelsubstanz und das intermusculäre Bindegewebe in Betracht<br />

kommt, lediglich durch eine ungemein reichliche Stoffabgabe in<br />

Lymphe und Blut bewerkstelligt wird. Nicht selten ereignet es sich<br />

nun, dass die Involution früher unterbrochen wird, ehe der Uterus<br />

wieder die normale Grösse des unbefruchteten Znstandes erreicht hat.<br />

Was davon resultirt, ist ein nach allen Dimensionen zuweilen sehr<br />

bedeutend vergrösserter Uterus, dessen Hauptmasse aus hypertrophischen<br />

und abnorm zahlreichen Muskelfasern, sehr reichlichem intermusculärem<br />

Bindegewebe und auffällig dickwandigen Gefässen besteht,<br />

kurz der den Gynäkologen nur zu wohl bekannte Zustand, der als<br />

chronische Metritis, chronische Hyperplasie des Uterus oder<br />

chronischer Uterusinfarct bezeichnet zu werden pflegt. Dass dabei<br />

gewöhnlich auch chronisch entzündliche Vorgänge, besonders Seitens<br />

der Uterusschleimhaut coneurriren mögen, leugne ich nicht; aber<br />

das Wesentliche, dasjenige, was dem ganzen Process seinen Character<br />

aufdrückt, die Vergrösserung, beruht doch auf nichts Anderem, als einer<br />

hinter dem physiologischen Maass zurückbleibenden Substanzabgabe; d.h.<br />

der chronische Uterusinfarct ist eine echte progressive Ernährungsstörung<br />

auf Grund verringerten Verbrauchs.<br />

Hinsichtlich der zweiten Art der Substanzabgabe, der in präformirte<br />

Hohlräume oder auf die freie Oberfläche, fragt es sich zunächst<br />

für die Drüsen, ob durch Verringerung des Secrets jemals eine gewebliche<br />

Zunahme derselben erzeugt werden kann. Darauf darf unbedenklich<br />

mit „Nein" geantwortet werden. Denn Sie wollen wohl<br />

aus einander halten die Ausscheidung des Secrets von der eigentlichen<br />

Secretbildung. Dass aus einer Behinderung der Secretausscheidung<br />

eine Volums vergrösserung der Ausführungsgänge einer Drüse und damit<br />

ihrer selbst resultiren kann, ist freilich selbstverständlich. Wenn<br />

der D. Wirsungianus versperrt ist und das Pankreas weiter secernirt,<br />

so muss freilich alles Seeret, das nicht resorbirt wird, in den Gängen<br />

und schliesslich in den Bläschen sich anstauen, und ebendasselbe gilt<br />

von jeder Talg- oder Schleimdrüse, deren Oeffnung verstopft ist. Bei<br />

reichlicher Secretion und geringer Resorption kann, resp. muss sogar<br />

die Masse des angestauten Secrets eine recht bedeutende werden, und<br />

das kann nicht geschehen ohne eine mehr oder weniger erhebliche<br />

Volumszunahme der Drüse. Die ganze Gruppe der sogenannten<br />

Retentions- oder Dilatationsgeschwülste, der Mehrzahl aller

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