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I. Herz.

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Oertlicher Tod. Nekrose, 541<br />

etc. viele Jahre lang nicht blos makroskopisch, sondern auch mikros­<br />

kopisch nahezu ihre normale, lediglich durch eine massige Vertrocknung<br />

modifieirte Beschaffenheit erhalten 10 . Auch bei eingekapselten, abge­<br />

storbenen Parasiten, z. B. Trichinen und Cysticerken, constatirt man<br />

nicht selten ein analoges Verhalten. Weit stärkere Veränderungen<br />

pflegt dagegen ein nekrotischer Theil zu erfahren, wenn seine Gewebs­<br />

flüssigkeit bequem und rasch verdunsten kann. Denn dann schrumpft<br />

der Theil zu einer derben, trocknen, dunkelbraunen oder schwarzen<br />

Masse ein, die lebhaft an egyptischo Mumien erinnern kann. Diese<br />

Form der Nekrose, die als trockner Brand oder Mumification<br />

bezeichnet wird, ist ein physiologischer Vorgang bei dem Nabelschnur-<br />

rest der Neugeborenen; pathologisch hat man nicht selten Gelegenheit<br />

die typischesten Beispiele davon an unteren Extremitäten zu sehen,<br />

welche von seniler oder spontaner Gangrän befallen sind. Das Be­<br />

stimmende für den Eintritt der Mumification ist in diesen Fällen<br />

immer der vorherige Verlust der Epidermis, gewöhnlich durch Blasen­<br />

bildung. Wie sehr in der That durch Entfernung der Epidermis der<br />

Verdunstung Thür und Thor geöffnet wird, lässt sich in einfachster<br />

W r eise an einem Kaninchenohr demonstriren, das durch zeitweilige<br />

Ischämie oder Eintauchen in heisses Wasser oder dgl. in eine schwere<br />

Entzündung versetzt worden ist; jede Stelle desselben, an der Sie,<br />

z. B. über einer Blase, die Epidermis abziehen, mumificirt unfehlbar,<br />

während das übrige Ohr entweder heilt, oder dem feuchten Brrande<br />

verfällt. Dadurch erklärt es sich auch, dass sich auf jeder Wunde,<br />

jedem äusseren Geschwür, wenn nicht die Verdunstung künstlich<br />

hintangehalten wird, ein sog. Schorf bildet. Denn ein Schorf oder,<br />

wie man auch sagt, Kruste oder Borke ist nichts Anderes, als das<br />

eingetrocknete Wundsecret plus den obersten, durch Wasserverlust<br />

nekrotisirten, eingetrockneten Gcwebsschichten. Ist die schützende<br />

Decke verloren gegangen, so genügt eben die gewöhnliche Verdunstung,<br />

einen nekrotischen Schorf zu erzeugen; bei intacter Epidermis bedarf<br />

es dagegen zu demselben Effect sehr viel stärkerer Hitzegrade: ein<br />

Brandschorf verdankt einen Theil seiner Besonderheit auch dem<br />

Wasserverlust.<br />

In Bezug auf die Consistenzveränderungen steht der eben be­<br />

sprochenen Form der Nekrose eine dritte ziemlich nahe, obwohl sie<br />

ihrem Wesen nach völlig davon verschieden ist. Das Characteristi-<br />

sche für sie ist eine Aenderung des Aggregatzustandes, welche sich<br />

am zweckmässigsten als Coagulation oder Gerinnung bezeichnen

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