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I. Herz.

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16G Pathologie der Circulation.<br />

Experimenten verflossen sind, unsere Kenntnisse von dem Chemismus<br />

des Gerinnungsvorganges, Dank vor Allem den hervorragenden Arbeiten<br />

Alexander Schmidts 2 , in hohem Grade erweitert und vertieft worden.<br />

Wir wissen jetzt — und auch der neueste Angriff Harn marsten's<br />

3 hat, soviel ich urtheilen kann, diese Annahme nicht erschüttert,<br />

— wir wissen, sage ich, dass das Fibrin aus der Vereinigung<br />

zweier Fibringeneratoren, des Fibrinogen und des<br />

Paraglobulin, unter der Einwirkung des Fibrinferments<br />

entsteht; und weiter hat AI. Schmidt gezeigt, dass zwar das<br />

Fibrinogen als solches im Blutplasma gelöst enthalten ist, dass dagegen<br />

das Fibrinferment ganz und gar und auch das Paraglobulin<br />

mindestens zum grossen Theil nicht frei in der Flüssigkeit des Blutes<br />

existirt, sondern dass deren Quellen die farblosen Blutkörperchen<br />

sind. Erst durch den Zerfall der letzteren, so lehrt Schmidt, wird<br />

Paraglobulin und ganz besonders das Fibrinferment frei und kann auf<br />

das Fibrinogen einwirken; so lange die farblosen Körperchen unversehrt<br />

im Blute circuliren, kann deshalb eine Gerinnung nicht eintreten. Nach<br />

dieser Lehre, welche, wie Sie bald hören werden, ihre besten Stützen<br />

in der Pathologie findet, beruht die gerinnungshindernde Fähigkeit der<br />

lebenden Gefässwand in erster Linie darin, dass sie den Zerfall der<br />

farblosen Blutkörperchen hintanhält, dem sehr viele der letzteren mit<br />

grosser Raschheit unterliegen, sobald das Blut aus den Gefässen herausgelassen<br />

wird. Damit ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass<br />

auch während des Lebens etliche farblose Körperchen zu Grunde<br />

gehen und auf diese Weise auch unter physiologischen Verhältnissen<br />

freies Fibrinferment in das circulirende Blut gelangt; ganz im Gegentheil<br />

hat Birk 4 in A. Schmidts Laboratorium sogar nachgewiesen,<br />

dass jederzeit, in freilich, je nach der Intensität der etwaigen für die<br />

farblosen Blutkörperchen deletären Einflüsse, beständig wechselnder<br />

Menge freies Fibrinferment im kreisenden Blute existirt, Wenn aber<br />

trotzdem für gewöhnlich eine Gerinnung in demselben nicht eintritt,<br />

so hat das seinen Grund darin, dass der lebenden Gefässwand das<br />

Vermögen innewohnt, kleine Mengen Fibrinferment zu zerstören oder<br />

doch unwirksam zu machen, ein Vermögen, welches, wie Sic bald<br />

erfahren werden, seine Grenze erst dann findet, wenn auf einmal<br />

grosse Quantitäten Ferments ins Blut eingeführt oder daselbst<br />

erzeugt werden. Dass aber auch durch diese hochwichtigen Nachweise<br />

die Frage, worin die in Rede stehende Fähigkeit der Gefässwand be­<br />

gründet ist, nicht gelöst, vielmehr eigentlich nur die Fragestellung

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