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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

So gelang es, Stückchen von fötalem Knorpel, welches Gewebe Zahn<br />

und Leopold wegen seiner charakteristischen Beschaffenheit mit Vor­<br />

liebe benutzten, auf das Vielfache, selbst Zwei- bis Dreihundertfache<br />

der ursprünglichen Grösse auswachsen zu sehen, und auf diese Weise<br />

eine Masse hervorzubringen, welche alle Eigenschaften einer echten<br />

Geschwulst, nämlich eines En Chondroms, an sich trug und durch<br />

viele Monate hindurch, bis zum Tode des betreffenden Thieres, in der<br />

Regel continuirlich an Grösse zunahm und jedenfalls sich nicht ver­<br />

kleinerte oder gar resorbirt wurde.<br />

Kann hiernach die Statthaftigkeit der von uns formulirten Hypothese<br />

fernerhin nicht in Zweifel gezogen werden, so werden Sie doch<br />

immerhin bessere Stützen für ihre effective Berechtigung wünschen, als<br />

unsere bisherige Beweisführung per exclusionem sie gewährt. Ein<br />

zwingender positiver Beweis lässt sich freilich der Natur der Sache<br />

nach dafür nicht beibringen; wohl aber giebt es eine ganze Reihe von<br />

Thatsachen, welche der vorgetragenen Auffassung in hohem Grade<br />

günstig sind. Von diesen nenne ich in erste Linie die Vererbung<br />

der Geschwülste 19 . Zahlreiche Mittheilungen giebt es in der Litteratur<br />

über das Auftreten gleichartiger Geschwülste in mehreren Generationen<br />

derselben Familie hintereinander. Besonders gut constatirt ist dies<br />

Verhältniss für Carcinome, Enchondrome, Osteome, Fibrome, Lipome,<br />

Adenome, Angiome, Neurome, und zwar ist ebenso oft Vererbung<br />

von mütterlicher, als von väterlicher Seite gesehen worden. Von<br />

Interesse ist ferner, dass zuweilen die Geschwulst Vererbung sich genau<br />

so wiederholt, wie die eines überzähligen Fingers der gleichen Extremität,<br />

d. h. es ist z. B. Generation für Generation die Mamma, an<br />

der das Adenom oder der Krebs auftritt; andere Male dagegen vererbt<br />

sich die Geschwulstbildung nicht an einer bestimmten Lokalität,<br />

sondern an einem System, der Art, dass durch mehrere Generationen<br />

hindurch diverse Mitglieder einer Familie beispielsweise an Enchondromen<br />

des Skeletts, der eine am Becken, ein anderer am Humerus,<br />

ein Dritter am Femur etc., leidet. Zwischen Enchondromen und<br />

Osteomen, die sich ja zu einander verhalten wie Knorpel und Knochen,<br />

giebt es übrigens auch mutuelle Vererbung. Dass weiterhin auch<br />

solche Fälle, wo die Mutter ein Mammaadenom und die Tochter einen<br />

Brustkrebs hat, im Sinne der Vererbung gedeutet werden dürfen,<br />

wird Ihnen aus dem klar werden, was ich Ihnen bald über die Natur<br />

der krebsigen Processe mittheilen werde. Dass endlich das Vorhandensein<br />

gleichartiger Geschwülste bei Geschwistern 20 auch dann auf

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