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I. Herz.

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372 Pathologie der Circulation.<br />

Blutgefässe mit völliger Erhaltung aller gegenseitigen Lagerungsver­<br />

hältnisse unmittelbar nach der Blutung auszuführen, woraus dann<br />

von selbst die Notwendigkeit resultirt, vor Allem die bekannte<br />

Aetiologie der Gefässrupturen zu berücksichtigen. Die Ursachen<br />

der Diapedesis der Blutkörperchen haben wir früher erörtert; sehen<br />

wir jetzt zu, was wir von den Ursachen der Gefässzerreissungen<br />

wissen.<br />

Ganz gesunde Gefässe können durch die verschiedenartigsten<br />

äusseren Einwirkungen eine Zerreissutig erleiden. Von solchen führe<br />

ich Ihnen an Verwundungen aller Art, Knochenbrüche, Quetschungen<br />

und grobe Contusionen, denen z. ß. das Kephalhämatom und Othämatom<br />

ihren Ursprung verdanken, dann das Aufreiben der Schleimhäute<br />

durch harte Gegenstände, als Katheter und Harnsteine, dann den<br />

Biss von Thieren, und zwar auch von Eingeweidewürmern, z. B. dem<br />

Anchylostoma duodenale etc. In zweiter Linie kommt es nicht selten<br />

vor, dass Gefässe durch ulceröse Processe von aussen arrodirt werden,<br />

so beim runden Magengeschwür, bei krebsigen, tuberkulösen oder<br />

anderweiten bösartigen Ulcerationen, so auch Gefässe, die inmitten<br />

brandiger Regionen verlaufen. Indess geschieht es in diesen Fällen<br />

kaum je, dass die Gefässe bis zum Moment der Arrosion völlig un­<br />

versehrt geblieben wären; vielmehr pflegt der betreffende ulceröse<br />

oder nekrotisirende Process vorher auf die Gefässwand überzugreifen,<br />

und es sind dann immer bereits erkrankte Stellen der letzteren, welche<br />

nachgeben und eröffnet werden; ja es würden derartige Blutungen noch<br />

viel häufiger sich ereignen, als wirklich geschieht, wenn nicht sehr<br />

gewöhnlich das Blut in den Gefässen, deren Wände in den Morti-<br />

fications- und Ulcerationsprocess hineingezogen werden, alsbald throm-<br />

birte. Sind es aber schon in diesen Fällen meistens nicht mehr ganz<br />

intacte Gefässe, die zerreissen, so gilt dies erst recht für die über­<br />

grosse Zahl aller sogenannten spontanen, d. h. nicht durch äussere<br />

Einwirkungen hervorgerufenen Hämorrhagica. In dieser Beziehung<br />

stellen alle stärkeren Structurveränderungen der Blutgefässe ihr Con-<br />

tingent, besonders alle diejenigen, welche mit einer Verdünnung<br />

der Gefässwände einhergehen, so ganz unzweifelhaft die Erwei­<br />

chungen im <strong>Herz</strong>muskel, die atheromatöse Entartung in Arterien, und<br />

vor Allem die Aneurysmen und Varicen. Von den Aneurysmen<br />

prädisponiren wieder die sogenannten Aneurysmata spuria d. h. die­<br />

jenigen, bei denen nicht sämmtliehe Gefässhäute in die Wand des<br />

Sackes eingehen, am meisten zu Zerreissungen, so alle diejenigen,

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