12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

338 Pathologie der Circulation.<br />

liehe Schicksal der Eiterkörperchen in den Entzündungsproducten sich<br />

beschränkte, auf ihren Antheil bei der Gewebsproduction wahrhaftig<br />

wenig Gewicht zu legen. Aber wenn Sie von einer Wunde, die seit<br />

c. acht Tagen granulirt, oder aus einem etwa eben so alten umschriebenen<br />

Exsudat der Bauchhöhle oder des Unterhautgewebes einen<br />

Tropfen Flüssigkeit unter das Mikroskop bringen, so werden Sie in<br />

der Regel zwischen zahllosen gewöhnlichen und etlichen verfetteten<br />

Eiterkörperchen noch eine beschränkte Anzahl anderer Gebilde sehen,<br />

die erheblich grösser sind als jene, von verschiedener Gestalt, kuglig<br />

oder mehr elliptisch oder auch unregelmässig geformt, einige mit<br />

einem grossen Kern, andere mit mehreren, einzelne sogar mit sehr<br />

vielen, dabei einige blass und feinkörnig, andere dagegen ganz grobgranulirt.<br />

Was bedeuten diese Gebilde? und woher stammen sie?<br />

Denn aus dem Blute, aus den Gefässen können sie nicht gekommen<br />

sein, einfach deshalb, weil es ihresgleichen niemals im Blute giebt.<br />

Sie müssen ausserhalb der Gefässe entstanden sein, und da sie einerseits<br />

nur in den Entzündungsproducten vorkommen, andererseits in<br />

diesen aber an jeder Localität des Körpers, so muss sich die Vermuthung<br />

unwillkürlich aufdrängen, dass es die Eiterkörperchen sind,<br />

aus denen jene ihren Ursprung genommen haben.<br />

Die Bemühungen, die Genese der soeben beschriebenen grossen<br />

Zellen in den Entzündungen aufzudecken, mussten von vorn herein<br />

viel grösseren Schwierigkeiten begegnen, als die Verfolgung der übrigen<br />

entzündlichen Vorgänge. Denn während es bei diesen sich wesentlich<br />

um Processe handelt, die verhältnissmässig rasch und jedenfalls innerhalb<br />

eines Zeitraums ablaufen, welcher eine continuirliche mikroskopische<br />

Beobachtung gestattet, so bedarf es zur Entstehung der grossen<br />

ein- oder mehrkernigen Zellen sehr viel längerer Zeit, sechs, acht<br />

Tage und selbst mehr noch. Dazu kommt aber noch Eines. Gerade<br />

bei den kaltblütigen Thieren, insbesondere dem Frosch, bei dem bisher<br />

allein die fehlerfreie mikroskopische Beobachtung der Circulation<br />

während längerer Zeit hat ausgeführt werden können, ist die Entwicklung<br />

der in Rede stehenden Zell formen ungleich inconstanter und<br />

spärlicher, als bei den warmblütigen Thieren, und vollends eigentliche<br />

Gewebsneubildung bleibt beim Frosch im Gefolge einer Entzündung<br />

so gut wie regelmässig aus. Man ist aus diesem Grunde nothwendig<br />

darauf angewiesen, sich die Geschichte der betreffenden Neubildungen<br />

aus den fertigen Productcn grösstenthcils zu construiren, und da hat<br />

es freilich nicht fehlen können, dass vielerlei Willkürlichkeiten sich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!