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I. Herz.

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Blutung. 373<br />

welche durch Verletzung der Gelasswand, sei es von aussen oder von<br />

innen z. B. durch harte spitzige Emboli', enstanden sind; doch ist<br />

bekanntlich neuerdings die pathologische Anatomie wenig geneigt, die<br />

frühere scharfe Trennung zwischen dem Aneurysma verum und spurium<br />

in ihrem ganzen Umfange aufrecht zu erhalten, seit die feinere Unier-<br />

suchung gelehrt hat, dass auch in der Wand der wahren Aneurvsmen<br />

Defecte einer oder der anderen Haut, besonders der T. Media, etwas<br />

sehr Gewöhnliches sind. Ungemein verbreitet ist ferner unier den<br />

Aerzten die Anschauung, dass auch durch Verfettung die Gefässwände<br />

an Cohäsion einbüssen. Für das <strong>Herz</strong> dürfte es sich auch schwerlich<br />

in Abrede stellen lassen, dass eine hochgradige Fettmehlmorphose<br />

der Muskulatur ihre Widerstandsfähigkeit herabsetzt. Weniger sicher<br />

möchte dies dagegen für die Gefässe feststehen. Denn es ist zwar<br />

häufig, und mit besonderer Constanz bei der acuten Phosphor­<br />

vergiftung 2 , ein Zusammentreffen von Blutungen und Gefässverfething<br />

constatirt worden; indess ist es bislang keineswegs ausgemacht, dass<br />

diese Hämorrhagien wirklich per rhexin entstanden sind. Auf der<br />

anderen Seite trifft man so ausserordentlich oft in der Intima oder<br />

der Advcntitia und selbst in der Media von Arterien kleinere oder<br />

grössere Häufchen und Gruppen von Fetttröpfchen ohne die geringste<br />

Blutung, dass sich mir wenigstens immer wieder Zweifel aufgedrängt<br />

haben, ob die Gefässwände durch Verfettung wirklich zerreisslicher<br />

werden: die Möglichkeit dieses Effects gestehe ich gern zu, für be­<br />

wiesen kann ich denselben jedoch nicht halten. Jedenfalls erscheint<br />

es mir entschieden besser berechtigt, neugebildeten Gefässen eine<br />

geringe Widerstandsfähigkeit zuzuschreiben, da diese schon bei Inj co­<br />

li onen, die unter sehr geringem Druck ausgeführt werden, überaus<br />

leicht bersten. Endlich darf auch der Umstand nicht vernachlässigt<br />

werden, dass Gefässe, welche in einem sehr zarten und wenig resi­<br />

stenten Gewebe verlaufen, wie z. B. die der Retina oder Conjunctiva,<br />

Steigerungen des Binnendrucks geringeren Widerstand entgegensetzen<br />

können, als solche, die noch in dem sie umgebenden Gewebe eine<br />

solide Stütze finden.<br />

Wenn durch eines oder das andere der angeführten Momente die<br />

Cohäsion der Gefässwände herabgesetzt ist, werden schon geringfügige<br />

Traumen eine Continuitätstrennung bewirken können. Doch bedarf<br />

es unter diesen Umständen nicht einmal eines Trauma, um eine<br />

Berstung herbeizuführen, sondern es genügen dazu, wie es scheint,<br />

massige Steigerungen des Binnendrucks. Solche Gefässe können des-

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