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I. Herz.

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Thrombose und Embolie. 185<br />

dem der Thrombus sich organisirt oder in Erweichung übergeht.<br />

Bei der Organisation verwandelt sich, so zu sagen, der Thrombus in<br />

ein solides, gcfässhaltiges Bindegewebe. Dieser interessante<br />

Vorgang hat seit Decennien schon die Aufmerksamkeit der Chirurgen<br />

und Pathologen auf sich gezogen und nach dem jedesmaligen Stand<br />

der allgemeinen wissenschaftlichen Anschauungen eine sehr wechselnde<br />

Deutung erfahren 12 . Gegenwärtig dürfen wir wohl als sicher ansehen,<br />

dass sich die Thrombusmasse selber in keiner Weise bei der Gewebs-<br />

bildung betheiligt, Seine zelligen Elemente, die noch erhaltenen farb­<br />

losen und die etwaigen rothen Blutkörperchen, gehen genau ebenso<br />

zu Grunde, wie die körnige fibrinöse Substanz, welche die Hauptmasse<br />

des Pfropfes ausmacht, zusammenschrumpft und schliesslich zu einem<br />

ganz winzigen Volumen reducirt wird, falls sie nicht völlig zur Re­<br />

sorption gelangt. Auch das wird meines Wissens von keiner Seite<br />

mehr bestritten, dass ein Hauptanthoil an der Neubildung des an die<br />

Stelle des Thrombus tretenden Bindegewebes den neugebildcten Blut­<br />

gefässen zukommt, welche, sei es von den Vasa vasorum der throm-<br />

birten Vene oder Arterie aus oder von denen des adventitiellen und<br />

umgebenden Bindegewebes ihren Ursprung nehmen und ins Innere des<br />

Thrombus hineinwachsen; ganz besonders scheinen es die Stellen der<br />

Gefässwand zu sein, in denen z. B. durch eine Ligatur die Intima<br />

durchschnitten oder anderweitig verloren gegangen ist, von denen aus<br />

das Vordringen der neuen Gefässe am lebhaftesten und reichlichsten<br />

geschieht. Auf diese Weise wird der Thrombus vascularisirt, was,<br />

wie Sie später erfahren werden, immer den ersten und unerlässlichsten<br />

Schritt bei jeder pathologischen Bindegewebsbildung bedeutet. Woher<br />

aber dieses neue Bindegewebe selbst mit seinen zelligcn Elementen<br />

seinen Ursprung nimmt, darüber wird z. Z. noch eine lebhafte Dis-<br />

cussion gepflogen. Nachdem alle früheren Autoren die Beantwortung<br />

dieser Frage durch Untersuchung des mehr oder weniger fertig aus­<br />

gebildeten Bindegewebes zu erreichen suchten, hat Senftlebcn zuerst<br />

durch experimentelle Variation der Bedingungen eine bestimmte Ent­<br />

scheidung zu finden sich bemüht. Er nahm aus mehrere Tage alten<br />

Kaninchenleichen doppelt unterbundene Stücke von grösseren Venen<br />

oder Arterien und brachte sie, nachdem er sie zuvor durch einen<br />

mehrtägigen Aufenthalt in Carboldämpfen desinfieirt, öfters auch eine<br />

Zeit lang in Wasser von 50° C. gelegt hatte, in die Bauchhöhle<br />

lebender Kaninchen: und auch bei diesen todten Gefässen füllte<br />

sich deren Lichtung mit einem gefässreichen, aus den

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