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I. Herz.

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Hydrümie und Anhydrämie. 441<br />

schleunigung der Art an, dass schliesslich die Lymphe in förmlichem<br />

Strahle sieh ergiesst: nach einer Infusion von ca. 40 pCt. des Körper­<br />

gewichts haben wir einmal die Geschwindigkeit des Stroms 25mal<br />

stärker gefunden, als bei Beginn des Versuches. Selbstverständlich<br />

wird diese Lymphe, je reichlicher sie fliesst, immer klarer, immer<br />

wässriger. Aber so eclatant die Steigerung des Chylusstromes im<br />

Duct. thoracicus ist. so fehlt doch viel, dass die Lymphe überall im<br />

Körper in grösserer Menge producirt würde. Aus den grossen Hals­<br />

stämmen fliesst allerdings nach den Infusionen auch mehr Lymphe,<br />

als zuvor, doch hält das Anwachsen des Halslymphstromes ganz und<br />

gar keinen Vergleich aus mit dem des Duct. thoracicus. Weit auf­<br />

fälliger aber ist der Umstand, dass aus den Lymphgefässen der<br />

Extremitäten, mögen Sie die Canüle in Stämme diesseits oder<br />

jenseits der betreffenden Lymphdrüsen einsetzen, auch nicht ein<br />

Tropfen mehr Flüssigkeit gewonnen wird, als beim unver­<br />

sehrten Thiere mit unverdünntem Blute.<br />

In vollständiger Harmonie mit diesen sonderbaren Differenzen<br />

ist der Sectionsbefund der im Versuche gestorbenen oder getödteten<br />

Thiere. Sämmtliche Organe der Unterleibshöhle sind aus­<br />

nahmslos stark wassersüchtig. In der Peritonealhöhle selbst<br />

fehlt niemals eine recht beträchtliche Portion klarer Flüssigkeit, das<br />

Mesenterium und die in ihm belegenen Lymphdrüsen, das Pankreas,<br />

die Gallenblase, die Leber, die Nieren und die Wandungen des ge­<br />

sammten Magen- und Darmkanals sind mehr oder weniger stark,<br />

nach sehr massenhaften Wasserinfusionen sogar öfters ganz colossal<br />

ödematös, der Art, dass die Wand des Magens über 1 cm. dick wird.<br />

Desgleichen sind immer hochgradig ödematös die Submaxill ar- und<br />

Sublingualdrüsen mit dem sie umgebenden lockern Bindegewebe,<br />

so dass die starke Anschwellung dieser Gegenden sich regelmässig<br />

schon während des Versuches constatiren lässt. Einen um so leb­<br />

hafteren Gegensatz gegen die genannten Organe bildet die völlige<br />

Trockenheit aller übrigen: weder im Centralnervensystem und<br />

seinen Häuten, noch in den Organen der Brusthöhle, den serösen Höh­<br />

len daselbst und den Lungen — mit Ausnahme der seltenen Fälle<br />

von Lungenödem —, noch auch, wie Sie wohl bemerken wollen, in<br />

dem gesammten intermuscul ären und subcutanen Zell­<br />

gewebe findet sieh die geringste Spur von Wassersucht; sie alle<br />

unterscheiden sich in Nichts von den entsprechenden Organen ganz

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