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I. Herz.

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Geschwülste. 761<br />

nährungsstörungen, während die schon vorhin berührte Verknöche­<br />

rung der Enchondrome und Periostfibrome, sowie die Verfettung<br />

der Zellen in Mammakrebsen und Adenomen und die Verhornung<br />

von Zellen der Cancroide eigentlich nicht so sehr pathologische De­<br />

generationen, als regelrechte Entwicklungen der respectiven Geschwulst­<br />

keime darstellen. Was aus den Degenerationen für die weitere Ge­<br />

schichte der Geschwülste resultirt, bedarf einer besonderen Erörterung<br />

nicht. Wenn die Verkalkung einer Geschwulst im Allgemeinen als<br />

ein Zeichen des Stillstands im Wachsthum gilt, so sagen Sie Sich<br />

zweifellos selber, dass es nicht die Verkalkung als solche ist. welche<br />

die günstige Prognose giebt, sondern lediglich die Bedingungen, unter<br />

deren Einfluss die Verkreidung geschehen ist. Auch die fettigen<br />

Atrophien sind im Ganzen nicht unwillkommen, weil sie öfters eine<br />

partielle oder allgemeine Verkleinerung einer Geschwulst einleiten:<br />

wo nabeiförmige Einziehungen der Oberfläche einer Geschwulst auf<br />

eine vorhergegangene Verkleinerung hinweisen, dürfen Sic meistens an­<br />

nehmen, dass nicht einfache, sondern fettige Atrophie daselbst Platz<br />

gegriffen hat. Weitaus die wichtigste und bedeutsamste aller an den<br />

Gewächsen vorkommenden Ernährungsstörungen ist endlich die Ne­<br />

krose, zu der es in manchen Geschwulstarten besonders leicht<br />

kommt, vermuthlich weil durch die atypische, irreguläre Circulation<br />

die Ernährungsbedingungen der zelligen Elemente von vorn herein<br />

ungünstige sind. Es kann die Nekrose gelegentlich einmal, wenn ihr<br />

die Geschwulst in toto anheimfällt, zu vollkommener Beseitigung der­<br />

selben führen und so ein höchst erwünschtes iV:eidens sein. Ausser­<br />

ordentlich viel häufiger aber ist, besonders bei den Geschwülsten,<br />

welche an freie Oberflächen grenzen, die Nekrose ein sehr unwill­<br />

kommenes und gefürchtetes Ereigniss, weil sie nothwendig die<br />

Ulceration mit all ihren Unannehmlichkeiten und Gefahren nach<br />

sich zieht.<br />

in dem, was ich Ihnen soeben über die Ernährungsvorgänge und<br />

-Störungen in den Geschwülsten mitgetheilt habe, sind zwar, wie Sie<br />

bemerken, mehrfache Andeutungen über die weitere Geschichte der­<br />

selben enthalten, indess fehlt noch gar Viel, um die Frage beantworten<br />

zu können: was wird aus einer Geschwulst? Und doch<br />

ist dies die eigentliche Cardinalfrage für die gesammte Geschwulst­<br />

pathologie, weil nur ihre Beantwortung Aufsohluss über die Bedeutung<br />

der Gewächse für den Organismus gewähren kann. Freilich ist diese<br />

Frage leichter aufzuwerfen, als zu erledigen, oder richtiger gesagt,

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